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Israel will vom Erdöl loskommen

Bis 2030 soll die Industrie in Israel nur noch Erdgas und erneuerbare Energien verwenden. Energieminister Steinitz machte die Pläne am Dienstag bekannt. Er sieht darin auch geopolitische Vorteile.
Energieminister Steinitz will Israel in ein Land ohne Schadstoffausstoß verwandeln (Archivbild)

TEL AVIV (inn) – Israel will bis zum Jahr 2030 unabhängig von Kohle und Erdöl werden. Das sagte Energieminister Juval Steinitz am Dienstag auf einer Konferenz in Tel Aviv. Dem Plan des Likud-Politikers zufolge soll die Industrie zunehmend auf Erdgas als Energieträger zurückgreifen. Auch im Verkehr soll Erdgas zum Einsatz kommen. Elektromotoren seien eine weitere Möglichkeit, die Energieziele zu erreichen.

Neues Denken

Steinitz sprach in diesem Zusammenhang von einem Umdenken in der Politik. Bislang habe die Auffassung gegolten, dass Israel mehrgleisig fahren muss, um Energiesicherheit herzustellen – also neben Erdgas auch auf Kohle setzen. Inzwischen mache sich die Erkenntnis breit, dass dieser Weg nicht nötig sei. „Es gibt eine historische Chance, Israel als eines der ersten westlichen Länder emissionsfrei zu machen.“

Derzeit bezieht Israel seine Energie bereits zu 71 Prozent aus Erdgas, zu 27 Prozent aus Kohle und zu 2 Prozent aus erneuerbaren Energien. Im Jahr 2030 soll sich der Anteil des Erdgases auf 83 Prozent erhöhen, und der Anteil der Erneuerbaren auf 17 Prozent.

Vorteile im Blick

Die Bemühungen würden sich in vielen Bereichen auswirken, meinte Steinitz laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Derzeit stürben 2.500 Menschen pro Jahr wegen verschmutzter Luft. Darüber hinaus stärkten Erdgaslieferungen an Ägypten und Jordanien den Frieden. Erst im Februar wurde ein Gasdeal mit Ägypten in einem Umfang von 12 Milliarden Euro bekannt.

Bei der Energiekonferenz kam es auch zu Protesten und kritischen Anmerkungen. Umweltschützer warnen vor Umweltverschmutzungen durch die Gasförderung. Sie fordern etwa, die Weiterverarbeitung und Lagerung des Erdgases auf hoher See anstatt an der Küste durch speziell dafür umgebaute Tanker zu betreiben. Steinitz wies die Bedenken jedoch zurück. „Wir sind davon überzeugt, dass wir die richtigen Dinge für die Zukunft Israels tun.“

Von: df

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