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Israel verhaftet britischen Journalisten

JERUSALEM (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben am Mittwochabend den britischen Journalisten Peter Hounam verhaftet. Dieser hatte im Jahr 1986 durch ein Interview mit dem israelischen Atomexperten Mordechai Vanunu erstmals Details über Israels Atomwaffenprogramm enthüllt.

Israel verhängte über die Festnahme eine Nachrichtensperre.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, arbeitete Hounam für den britischen Sender BBC an einer Dokumentation über Vanunu. In dem Bericht heißt es, er habe versucht, Videomaterial aus dem Land zu schmuggeln.

Hounam gilt als einer der engsten Vertrauten Vanunus.

Vanunu – ein ehemaliger Techniker im israelischen Nuklearzentrum Dimona in der Negev-Wüste – hatte 1986 der britischen Tageszeitung „Sunday Times“ rund 60 Fotos vom Inneren des Atomreaktors zugespielt, die das Blatt veröffentlichte. Nach einem Interview mit Hounam wurde er von Israels Auslandsgeheimdienst Mossad nach Rom gelockt. Dort wurde er festgenommen und nach Israel gebracht. Wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.

Unter strengen Auflagen wurde er am 21. April dieses Jahres entlassen. Da Israel befürchtet, dass Vanunu weitere Geheimnisse preisgeben könne, wird er ständig überwacht, darf keinen Kontakt zu Ausländern haben und das Land nicht verlassen.

Die Mehrheit der Israelis hatte Vanunus Enthüllungen kritisiert. Internationale Anhänger feiern ihn jedoch als Helden der Anti-Atombewegung – mehrmals wurde er während seiner Haft für den Friedensnobelpreis nominiert.

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