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Israel verdoppelt Wasserlieferung an Jordanien

JERUSALEM / AMMAN (inn) – Angesichts zahlreicher Flüchtlinge in Jordanien verdoppelt Israel die Wasserlieferungen an das Nachbarland. Dabei geht es auch darum, eine politische Krise zu vermeiden.
Wasserarme Stadt: Jordaniens Hauptstadt Amman wird mit Wasser aus Israel versorgt
Die israelische Trinkwassergesellschaft „Mekorot“ hat angekündigt, die Wasserlieferungen nach Jordanien in den kommenden Jahren schneller als vereinbart zu verdoppeln. Das haschemitische Königreich zählt zu den zehn wasserärmsten Ländern der Welt. Durch die 600.000 syrischen Flüchtlinge, die seit 2011 in das Land gekommen sind, hat sich der Wasserbedarf erhöht. Die Verdoppelung von 50 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr auf 100 Millionen Kubikmeter hatten die beiden Seiten bereits im Jahr 2010 beschlossen. Im Gegenzug soll Israel Wasser aus einer Entsalzungsanlage nahe der Küstenstadt Akaba erhalten. Diese befindet sich jedoch noch im Bau. „Israel bereitet sich darauf vor, Wasser nach Jordanien zu liefern, sogar vor Fertigstellung der Entsalzungsanlage“, erklärt Gali Avraham, ein Manager bei „Mekorot“, dem israelischen Wirtschaftsmagazin „Globes“. Im Gegenzug erhält Israel Wasser für die Felder im Jordantal.

Wasser für Frieden

Für die erhöhte Wasserlieferung baut Israel die vorhandene Infrastruktur aus. Unter anderem wird eine neue Rohrleitung gelegt. „Wir legen großen Wert auf die Qualität des Wassers“, sagt Avraham. Das Wasser werde hauptsächlich in der Umgebung der Hauptstadt Amman verwendet. Die Lieferung erfolge einmal pro Woche; das Wasser werde in Behältern auf Häusern aufbewahrt und müsse für diesen Zeitraum reichen. Die Lieferungen an Jordanien sind ein zentraler Bestandteil des 1994 geschlossenen Friedensvertrages zwischen den beiden Ländern; Jordanien erhält damit Wasser aus dem See Genezareth. Im Jahr 1998 führte ein Wasserverschmutzungs-Skandal zu einer Staatskrise. (df)

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