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Israel und Vatikan erzielen „substantielle Fortschritte“

ROM / JERUSALEM (inn) - Israel und der Vatikan haben nach eigenen Angaben bei der Klärung strittiger Eigentums- und Steuerfragen "substantielle Fortschritte" erzielt. Nach 18 Jahren schwieriger Verhandlungen hätten beide Seiten bei einem Treffen in der vergangenen Woche in Jerusalem einen Durchbruch erzielt.

Wie die Tageszeitung "Yediot Aharonot" berichtet, habe die Katholische Kirche auf ihre Forderung verzichtet, die volle Verfügungsgewalt an dem Raum zu erhalten, in dem Jesus mit seinen zwölf Jüngern das letzte Abendmahl vor seiner Festnahme eingenommen haben soll. Dies war einer der Hauptstreitpunkte der Verhandlungen. Israel hatte die Forderung unter anderem abgelehnt, da unter dem Raum auf dem Jerusalemer Zionsberg nach jüdischer Überlieferung das Grab des Königs David liegt. Laut dem Bericht habe Israel nun im Gegenzug der Kirche vollen Zugang zu der Stätte gestattet und erwäge, auch eine Pachtoption einzuräumen.

Beide Seiten hätten sich außerdem darauf geeinigt, dass die Katholische Kirche eine verminderte Eigentumssteuer für ihre Besitztümer in Israel zahlen müsse. Bislang hatte der Vatikan eine umfangreiche Steuerbefreiung für seinen Besitz in Israel gefordert. Darin sollten sowohl Gebäudesteuern als auch Einkommens- und Gewerbesteuern eingeschlossen sein.

Der Nuntius des Papstes, Erzbischof Antonio Franco, sagte nach dem Treffen in Jerusalem laut "Radio Vatikan": "Es gab wirklich substantielle Fortschritte, die uns hoffen lassen, dass in einem vernünftigen, kurzen Zeitraum ein Abkommen geschlossen werden kann über alle praktischen Aspekte des Lebens und Wirkens der Kirche in Israel: also über Steuern und Heilige Stätten. Es bleiben nur noch sehr wenige Fragen übrig, die wir noch etwas bearbeiten müssen, aber in diesem Geist des Antwortens auf konkrete Problematiken." Seiner Ansicht nach hätten die jahrelangen Verhandlungen zur "besseren Kenntnis der jeweils anderen Seite" und zu mehr Vertrauen geführt.

Der Vatikan und Israel hatten im Jahr 1993 einen Grundlagenvertrag geschlossen. Darin wurde unter anderem die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart, die der Heilige Stuhl dem jüdischen Staat seit dessen Gründung verweigert hatte.

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