Israel und USA unterbrechen Gaza-Verhandlungen

Nach knapp drei Wochen sind die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas vorerst beendet. Der US-Gesandte Witkoff wirft der Hamas Egoismus vor. Ein israelischer Regierungsvertreter zeigt sich hingegen zuversichtlich.
Von Israelnetz
Steve Witkoff bei einem Treffen mit Geiselangehörigen am 13. Mai 2025 in Tel Aviv

DOHA (inn) – Die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln und eine Feuerpause im Gazastreifen sind auf Eis gelegt. Die USA und Israel riefen am Donnerstag ihre Vertreter aus der katarischen Hauptstadt Doha zurück. Aus Sicht des US-Sondergesandten Steve Witkoff handelt die Terror-Organisation Hamas egoistisch und ist nicht an einem Ergebnis interessiert.

Witkoff erklärte auf der Plattform X, die USA würden nun „alternative Optionen für die Heimbringung der Geiseln und ein stabileres Umfeld für die Menschen im Gazastreifen“ in Betracht ziehen. „Wir sind entschlossen, nach einem Ende des Konfliktes und einem dauerhaften Frieden im Gazastreifen zu streben.“

Das Regierungsamt in Jerusalem teilte lapidar mit, dass Israel das Verhandlungsteam „angesichts der Antwort der Hamas“ abziehe. Die Regierung schätze die Bemühungen Ägyptens, Katars und der USA um einen Verhandlungsdurchbruch.

Vorschlag mit 60 Tagen Feuerpause

Die aktuelle Verhandlungsrunde lief seit dem 6. Juli. Zur Debatte stand ein Vorschlag zur Freilassung von zehn lebenden und 18 getöteten Geiseln. Dafür sollte während einer 60-tägigen Feuerpause eine noch nicht festgelegte Zahl von Terroristen aus israelischen Gefängnissen freikommen. Insgesamt befinden sich 50 Geiseln im Gazastreifen, davon gelten mindestens 28 als tot.

Ein israelischer Regierungsvertreter betonte laut der Nachrichtenseite „Times of Israel“, dass die Gespräche weder kollabiert noch eskaliert seien. Doch die Antwort der Hamas mache weitere Beratungen erforderlich. Die Terror-Organisation zeige sich etwa bei der Frage der Demilitarisierung des Gazastreifens kompromisslos. Der Regierungsvertreter erklärte aber, eine Vereinbarung sei erreichbar. (df)

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8 Antworten

  1. Dieses ganze Verhandeln bringt doch nichts, sorry. Nach welchem Prinzip werden die Lebenden bestimmt? Wieso gibt man sich mit 10 Lebenden und 18 Toten zufrieden? Die Lebenden müssen doch vor den Toten aus der Hölle heraus, oder sieht das jemand anders?
    Die Streitpunkte, die zum Stillstand führten sind die zum Tausch 200 lebenslänglich inhaftierte Pals, die Entfernung des Rückzugs der Armee, die Versorgung durch UN und die Entmilitarisierung der Hamas. Dies wollen sie alles anders, obwohl manches schon fest beschlossen war. Jeden Tag kommt die Hamas mit anderen Forderungen, nach dem Motto: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Ich verstehe den Unmut Witkoffs, langsam geht die Geduld zu Ende! Es muss vielleicht eine andere Lösung geben und man muss abwarten. Was gibt es wohl an alternativen Optionen?

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  2. Wie soll man mit Terroristen verhandeln, die unschuldiges Blut an ihren Händen haben? Neben all dem Leid, dass man den Israelis angetan hat, bleibt ja noch die Frage nach einer strafrechtlichen Verurteilung derer, die abgetaucht sind oder dies noch tun werden. Hier könnten die UN und die EU ja mal kreative Vorschläge unterbreiten.

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  3. Die Terror-Organisation Hamas, aber auch die palästinensischen Demonstranten in Berlin sind nur an einem Ergebnis interessiert: die Auslöschung Israels.

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  4. Das ganze streben der Hammas ist, dass sie überlebt und den Gazastreifen weiter beherrschen kann. Wenn nun Israel auf alles eingehen würde, was sie verlangen, werden sie sich trotzdem nicht an Abmachungen halten, und Geißeln weiter festhalten, als Druckmittel für weitere Vorderungen. Die UN und EU stärkt ihnen ja noch den Rücken, statt Druck auf sie auszuüben, Finanzen austrocknen, Waffenschmuggel konsequent unterbinden usw. Das nutzt die Hammas alles schamlos aus und ist bis jetzt gut damit gefahren,warum sollte sie jetzt daran was ändern und auf Isrtael zugehen. Ich sehe keine Hoffnung für die Geisseln.

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  5. Hier wird die Sinnlosigkeit deutlich in den Verhandlungen. Geiseln sofort frei und Waffen nieder, aber das ist für Hamas keine Option. Klar, dass Israel sein Team abzieht.

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  6. Schluss mit der Salami-Taktik der Hamas! Sehr gut!
    Beten! Kämpfem! Aufklären! Retten!
    Verhandeln war gestern.

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  7. „Aus Sicht des US-Sondergesandten Steve Witkoff handelt die Terror-Organisation Hamas egoistisch und ist nicht an einem Ergebnis interessiert.“
    Das war schon der Administration Biden bewusst. 😉

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  8. Schade, dass die Aussage von H. Witkoff nicht präziser als „egoistisch“ ist. Das klingt soooo harmlos.
    Nach meinem Verständnis verunmöglicht die Hamas jeden möglichen Deal, um es dann wieder den Israelis in die Schuhe zu schieben, und die Bevölkerung weiter anzustacheln und zu spalten.
    Mit der „Weltgemeinschaft“ klappt dies ja auch ganz gut. Plötzlich nach 100 Jahren wollen sie allen Ernstes eine Zwei-Staaten-Lösung… wer hätte das gedacht.
    Aber, Netanjahu schätzt es richtig ein: Sie wollen KEINE Zwei-Staaten-Lösung, sondern EINEN Staat, statt Israel.
    Für die noch lebenden Geiseln ist es mehr als lebensbedrohlich… aber, es war noch nie anders.
    HERR, lass die IDF endlich vor allem die lebenden Geiseln finden und herausholen.
    Begegne du den Terroristen, dass sie aus irgendwelchen Gründen die lebenden und ermordeten Geiseln freigeben, sich selbst verraten bzw. die Verstecke…

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