Israel und Türkei wollen „Mavi-Marmara-Affäre“ beenden

NEW YORK (inn) - Israelische und türkische Vertreter sind derzeit in New York darum bemüht, die sogenannte "Mavi-Marmara-Affäre" noch vor Veröffentlichung eines UN-Berichtes zu dem Thema beizulegen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der UN-Report über die Gaza-Flottille 2010 soll bereits am morgigen Donnerstag veröffentlicht werden.

Der Termin für die Veröffentlichung des UN-Berichtes habe die türkischen und israelischen Vertreter dazu angespornt, schnell eine Lösung zu finden. Diplomaten beider Seiten befürchten, dass eine Einigung in der Angelegenheit nach dem UN-Report wesentlich schwieriger sein werde, heißt es in der Tageszeitung "Jerusalem Post".

Laut dem Bericht hatte die Türkei bei den UN um eine Aufschiebung der Veröffentlichung gebeten. Der Leiter des zuständigen Untersuchungsgremiums, der ehemalige neuseeländische Premier Geoffrey Palmer, hatte jedoch angekündigt, der Report werde auf jeden Fall am Donnerstag herausgegeben. Ursprünglich sollte das Dokument bereits Mitte Mai erscheinen. Dem Gremium gehört auch der frühere kolumbianische Staatspräsident Álvaro Uribe an. Israel hatte mit dem Ausschuss zusammengearbeitet und eigenes Untersuchungsmaterial zur Verfügung gestellt.

Bei der Erstürmung des türkischen Schiffes "Mavi Marmara" durch die israelische Armee Ende Mai 2010 waren neun Aktivisten ums Leben gekommen. Die Türkei fordert von Israel eine Entschuldigung und Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Getöteten. Israels Regierung hatte sich bereit erklärt, die Zahlungen zu leisten, eine Entschuldigung hatte sie jedoch abgelehnt. Stattdessen hatte sie angeboten, ihr Bedauern über den Verlust von Leben auszudrücken. Die zu dem Zeitpunkt bereits angeschlagenen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei hatten sich nach dem Vorfall weiter verschlechtert.

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