JOHANNESBURG (inn) – Israelische und jordanische Minister haben beim „Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung“ im südafrikanischen Johannesburg ihren Plan zur Rettung des Toten Meeres vorgestellt. Beide Länder wollen eine Rohrleitung vom Roten Meer zum Yam HaMelach bauen, um das Salzmeer vor dem Austrocknen zu bewahren.
Der israelische Minister für regionale Kooperation, Roni Milo, Umweltminister Tzahi Hanegbi sowie ihre jordanischen Kollegen Bassam Abdullah und Hassam Nassar wiesen in Johannesburg auf das rapide Absinken des Wasserspiegels im Toten Meer hin.
In zwölf bis 18 Monaten wollen die beiden Staaten mit dem Bau der Rohrleitung beginnen, die das Salzmeer auffüllen und eine ökologische Katastrophe verhindern soll. Der größte Abschnitt der Leitung, deren Bauzeit etwa fünf Jahre betragen wird, ist auf jordanischem Staatsgebiet geplant.
Einen Teil des Wassers aus dem Roten Meer wollen Israelis und Jordanier entsalzen. Etwa zwei Drittel des so gewonnenen Trinkwassers sind für Jordanien bestimmt, der Rest soll in israelische und palästinensische Gebiete gehen. „Diesmal wird das Tote Meer der ganzen Region Leben und Frieden bringen“, kommentierte Milo das Vorhaben.
Die Kosten für den Bau der Rohrleitung sind mit rund einer Milliarde Euro veranschlagt. Die Weltbank als auch Unternehmen aus Deutschland sollen sich an dem Bauvorhaben beteiligen.
Obwohl es am Samstag anti-israelische Proteste gab, werteten israelische Teilnehmer die Konferenz bis dahin als erfolgreich. Noam Katz, Sprecher des Außenministeriums, sprach von einer „konstruktiven Atmosphäre“. Die Diskussionen seien „auf das Hauptthema konzentriert“.