Peres bedankte sich bei einem Treffen mit Papoulias für die Haltung Griechenlands zur diesjährigen "Gaza-Flottille". Die griechische Regierung hatte allen Schiffen von griechischen Häfen aus die Reise in Richtung Gaza untersagt. Gaza wolle keinen Frieden, erklärte Peres. Er fügte hinzu: Wäre der Gazastreifen frei von Terror, so wäre er auch tatsächlich frei.
Israels Staatsoberhaupt betonte zudem, der jüdische Staat werde nicht vergessen, dass die Flugzeuge aus Griechenland die ersten waren, die beim Kampf gegen das verheerende Feuer im Karmelgebirge im Dezember 2010 zur Verfügung gestellt wurden.
Er sei glücklich, in Israel zu sein, sagte Papoulias der Tageszeitung "Jerusalem Post" zufolge. Trotz Differenzen zwischen beiden Staaten gebe es "ein herzliches Gefühl der Freundschaft und Kooperation". Von den erneuerten Beziehungen zwischen Israel und Griechenland würden alle umliegenden Staaten profitieren.
Papoulias war am Sonntag in Israel eingetroffen. Als erstes hatte er sich mit griechischen Holocaust-Überlebenden in Jerusalem getroffen. Am Dienstag ist ein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte "Yad Vashem" geplant. Während seines Aufenthaltes will sich Papoulias für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und Griechenland stark machen. Griechenland soll verstärkt als Tourismusziel für Israelis vermarktet werden. Israelische Vertreter sollen dabei helfen, eine Strategie zu entwickeln, mit der Griechenland die Überwindung der Wirtschaftskrise gelingen kann.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte im August vergangenen Jahres als erster israelischer Premier Griechenland besucht. Damals war er nicht von Papoulias empfangen worden. Gegen seinen Besuch hatte es in Athen eine Massendemonstration gegeben. Griechenland hatte den Staat Israel zwar bereits 1949 anerkannt, volle diplomatische Beziehungen hat es allerdings erst seit 1991.