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Israel trauert um verunglückten Sohn von Ilan Ramon

JERUSALEM (inn) - Israel trauert um den verunglückten Luftwaffenpiloten Assaf Ramon. Der 21-Jährige war am Sonntag bei einer Übung mit seinem Kampfjet im Westjordanland abgestürzt. Er war der Sohn des vor sechseinhalb Jahren bei der Explosion der US-Raumfähre "Columbia" ums Leben gekommenen Astronauten Ilan Ramon.

Ramon war am Mittag von der Luftwaffenbasis Nevatim in Südisrael in einem Kampfjet vom Typ F-16 zu einem Übungsflug gestartet. Im Rahmen seiner erweiterten Flugausbildung sollte er mit einem erfahrenen Piloten, der sich in einem zweiten Kampflugzeug befand, ein Nahkampftraining durchführen. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, konnten die Armeeangehörigen drei Übungen erfolgreich ausführen, danach verlor der Übungsleiter jedoch den Sichtkontakt zu Ramon. Er informierte sofort die Luftwaffe und mehrere Flugzeuge und Helikopter begannen mit der Suche nach Ramon. Wenig später erhielt die Luftwaffe Berichte von Bewohnern des Westjordanlandes, nach denen ein Flugzeug abgestürzt und explodiert sei.

Die Suche nach dem Kampfjet gestaltete sich in dem hügeligen Gebiet als schwierig. Das ausgebrannte Wrack wurde erst mehr als eine Stunde nach dem Vorfall gefunden. Auch die sterblichen Überreste Ramons befanden sich bei dem Flugzeug. Dem 21-Jährigen war es nicht gelungen, sich mit dem Fallschirm zu retten oder einen Notruf abzusenden.

Assaf Ramon galt als sehr guter Schüler. Er hatte bis zu diesem tödlichen Vorfall bereits 47 Flüge im Rahmen der erweiterten Flugausbildung durchgeführt, 15 davon hatten Nahkampfübungen enthalten. Während einer der Übungen war der Motor ausgefallen, Ramon gelang es jedoch, die Maschine wieder neu zu starten und das Flugzeug sicher zu landen. Im Juli hatte Ramon seine Grundausbildung als Klassenbester abgeschlossen.

Ursache möglicherweise überhöhte Geschwindigkeit

Die Ursache für den Absturz konnte bislang noch nicht geklärt werden. Die Untersuchungen dauerten am Montag noch an. Erste Vermutungen lassen jedoch auf menschliches Versagen schließen. Möglicherweise führte Ramon die Übungen mit überhöhter Geschwindigkeit durch. Bis auf weiteres wurden vorsichtshalber alle Übungen mit F-16-Kampflugzeugen ausgesetzt.

„Kein Trost, nur Tränen“

Israelische Politiker reagierten geschockt auf die Nachricht vom Tod Ramons. „Selten sind die Momente, wenn persönlicher Schmerz das nationale Herz mit solch einer Kraft durchbohrt. Heute ist die ganze Nation in unendliche Trauer um den Tod von Assaf eingehüllt, der wie sein Vater Ilan vom Himmel abgestürzt ist“, sagte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in einer Erklärung. Es gebe keinen Trost für die Familie Ramon oder das israelische Volk, nur Tränen.

Verteidigungsminister Ehud Barak bezeichnete Ramons Tod als „herzbrechend“. Staatspräsident Schimon Peres sagte nach Bekanntwerden der Nachricht: „Was heute über uns hereingebrochen ist, ist mehr als eine Tragödie, es ist ein Bruch. Ich habe beide von ihnen gekannt: Assaf war ein Kämpfer, der Sohn eines Kämpfers, ein Träumer unter Träumenden. Sie sind ein Symbol von allem Guten im jüdischen Staat, sie waren die Außergewöhnlichsten unter den Außergewöhnlichen.“

Assaf Ramon wurde nach seinem Tod zum Kapitän ernannt. Er soll im Laufe des Montags auf dem Militär-Friedhof in Nahala neben seinem Vater beigesetzt werden. Der 21-Jährige hinterlässt seine Mutter Rona sowie drei Geschwister: den 19-jährigen Bruder Tal, der derzeit in der Armee dient, den 17 Jahre alten Bruder Jiftach sowie die zwölfjährige Schwester Noa.

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