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Israel testet Beseitigung von „schmutziger Bombe“

DIMONA (inn) – Israel hat in der Negev-Wüste in einem Vier-Jahres-Projekt die Auswirkungen der Explosion von Nuklearwaffen getestet. Die Forscher ermittelten die Schäden durch Detonationen einer so genannten „schmutzigen Bombe“ von feindlichen Kräften.
Der Atomreaktor in Dimona: In der Negev-Wüste testeten Forscher die Auswirkungen der Explosion einer „schmutzigen Bombe".
Die meisten Tests führten die Forscher während ihres Vier-Jahres-Projektes am Atomreaktor Dimona in der Wüste Negev aus sowie einen in einer geschlossenen Anlage. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“ exklusiv. Die Forscher stellten fest, dass eine sehr hohe Strahlung im Zentrum der Explosion herrsche und eine geringe Streuung der Strahlung durch den Wind verbreitet werde. Dies stelle, neben der psychologischen Auswirkungen, keine erhebliche Gefahr dar, heißt es aus Quellen im Reaktor.

Operation in der Wüste: „Grünes Feld“

Die Forscher testeten so genannte „schmutzige Bomben“. Diese Bomben bestehen aus konventionellem Sprengstoff und zusätzlichem radioaktivem Material. Ein weiteres Problem ergebe sich aus einer radioaktiven Explosion in einem geschlossenen Raum. Diese erfordere, dass der Bereich für einen längeren Zeitraum verschlossen wird, bis die Auswirkungen der Strahlung beseitigt sind.Im Jahr 2010 starteten Mitarbeiter des Nuklearreaktors Dimona unter dem Namen „Sade Jarok“, übersetzt „Grünes Feld“, eine Serie von Tests, um die Folgen der Explosion einer „schmutzigen Bombe“ in Israel zu testen. 2014 schlossen die Forscher das Projekt ab.

Forscher: Experiment für defensive Zwecke

Die Ergebnisse sind auf wissenschaftlichen Treffen und nuklearwissenschaftlichen Datenbanken präsentiert worden. Die Forscher erklärten, dass die Experimente für defensive Zwecke durchgeführt wurden und dass sie nicht den Auftrag gehabt hätten, offensive Aspekte in den Tests zu berücksichtigen. „Ha‘aretz“ schreibt, im Versuchverlauf seien insgesamt 20 Sprengsätze mit einem Gewicht von 250 Gramm bis zu 25 Kilogramm getestet worden. Sie enthielten den Stoff Technetium-99m, der unter anderem in der medizinischen Bilddiagnostik verwendet wird.

Hauptgefahr: Psychologischer Effekt

In dem Bericht heißt es laut Deutscher Presse-Agentur: „Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass die Hauptgefahr solcher [schmutziger] Bomben im Vergleich zu konventionellen Sprengsätzen der psychologische Effekt auf die Öffentlichkeit ist.“ Bereits 2006 stellte das Gesundheitsministerium das Vorgehen bei einem solchen Ereignis vor. Die Internetseite der israelischen Armee bietet Erklärungen, wie mit einem solchen Vorfall umzugehen sei. (ms)

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