JERUSALEM (inn) – Ein israelischer Minister hat zugegeben, dass die israelische Armee Phosphor im Kampf gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon eingesetzt hat. Er bestätigte damit libanesische Berichte.
„Die israelische Armee besitzt Phosphor-Bomben verschiedener Art“, sagte Jakob Ederi (Kadima) am Sonntag. „Sie setzte Phosphor-Munition im Krieg gegen die Hisbollah ein, bei Boden-Offensiven gegen militärische Ziele.“ Der Minister ohne Geschäftsbereich betonte, dass Israel mit dem Einsatz von Phosphor nicht gegen internationales Recht verstoßen habe. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Associated Press“.
Weißes Phosphor ist eine durchsichtige wachsartige Substanz, die im Kontakt mit Sauerstoff hell brennt und giftigen Rauch von sich gibt. Es verursacht bei den Opfern schlecht heilende Wunden auf der Haut.
Die amerikanische Armee setzte derartige Granaten im Irak-Krieg im November 2004 in Falludscha gegen die Stellungen von Aufständischen ein, um sie aus ihren Verstecken zu treiben.
Die Genfer Konvention untersagt die Verwendung von Brandwaffen gegen Zivilisten beziehungsweise in einer Art und Weise, in der es zu so genannten „Kollateralschäden“ kommen kann, nicht jedoch ihren Einsatz im Allgemeinen. Umstritten ist, ob Phosphorbomben nicht nur als Brandwaffe, sondern wegen ihrer Giftigkeit auch als chemische Waffe anzusehen sind.