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Israel schickt Kassams nach Europa

JERUSALEM (inn) – Israels Außenministerium hat am Donnerstag palästinensische Kassam-Raketen an die israelischen Botschaften in Paris und London gesandt. Diese sollen es den Botschaftern erleichtern, die Sicherheitslage im Gebiet um den Gazastreifen zu veranschaulichen.

Eine weitere Rakete ging an die israelische Vertretung im EU-Hauptquartier in Brüssel. Die Geschosse sind nicht funktionstüchtig. Es handelt sich vielmehr um angekohlte Überreste der jüngsten Angriffswellen auf die israelische Stadt Sderot und Ortschaften in der Umgebung. Die israelische Polizei hat sie zum Außenministerium gebracht. Dort wurden sie sorgfältig verpackt und per Diplomatenpost nach Europa gesandt.

Die Botschafter sind angewiesen, die Kassam-Raketen in Sitzungen mitzubringen. Die Regierung hofft, die Situation auf diese Weise der internationalen Gemeinschaft zu verdeutlichen, die sich vor allem mit gezielten israelischen Angriffen in Gaza befasse und weniger mit dem willkürlichen palästinensischen Beschuss. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Die Raketen haben keine Zielgenauigkeit. Sie bestehen aus einem Rohr mit Sprengkopf und einem einfachen Düsenmotor. Die Geschosse sind nicht mehr als zwei Meter lang.

Bereits während des Libanonkrieges im vergangenen Sommer hatte das Außenministerium mit der diplomatischen Post Schrapnells von Katjuscha-Raketen weitergeleitet. „Es ist uns wichtig, die Lage physisch zu illustrieren, weil die internationale Gemeinschaft den Konflikt im Nahen Osten satt hat“, hieß es aus Quellen im Ministerium.

Zudem wurden israelische Botschafter weltweit aufgefordert, zu erklären, dass Israel auf die fortdauernden Kassam-Angriffe reagieren müsse. In der vergangenen Woche reichte Israels UN-Gesandter Dan Gillerman vor dem Sicherheitsrat Beschwerde wegen der Raketen ein.

Außenministerin Zipi Livni informierte ausländische Diplomaten im Land über die Lage um den Gazastreifen. Auch besuchte sie mit dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana die Kleinstadt Sderot. Ihm wurden Bilder gezeigt, die Kinder aus der raketengeplagten Wüstenstadt gemalt haben. Dort versuchen sie, ihre Gefühle über die schwierige Situation auszudrücken. Die Bilder sollen später auf der Website des Außenministeriums zu sehen sein.

Das Ministerium hat sich außerdem dafür ausgesprochen, dass eine multilaterale Truppe in Gaza stationiert wird. Diese solle in der Region für Ruhe sorgen.

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