Suche
Close this search box.

Israel reagiert auf dreitägige Militärübung der Hisbollah

BEIRUT (inn) - Die israelische Luftwaffe hat am Montag Leuchtkugeln über der südlibanesischen Küste in die Luft geschossen. Damit reagierte sie auf einen Zeitungsbericht über eine groß angelegte militärische Übung der radikal-islamischen Hisbollah südlich des Litani-Flusses. Laut den Vereinten Nationen darf die Miliz in dem Gebiet keine Waffen tragen.

Wie die libanesische Zeitung „Al-Achbar“ am Montag berichtete, nahmen Tausende Guerillas am größten Manöver teil, das je in dem Gebiet nahe der Grenze zu Israel stattfand. Später bestätigte ein ranghoher Vertreter der Terrorgruppe den Bericht. Demnach beaufsichtigte der Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah die Übung persönlich. Sie zog sich über drei Tage hin. Nasrallah habe den Teilnehmern mitgeteilt, dadurch solle für Freund und Feind klargemacht werden, dass der „Widerstand“ für alle Arten der israelischen Bedrohung bereit sei.

Scheich Hassan Isedin, ein hochrangiger Hisbollah-Anhänger im Südlibanon, bezeichnete das Manöver als „Antwort auf die Aktivitäten des Feindes“. Es sei Teil der Arbeit des „islamischen Widerstandes“ und seiner Verpflichtung gewesen, den Libanon zu verteidigen, sagte er im Lokalsender „Al-Dschadid“.

Der libanesische Premier Fuad Saniora bemühte sich, die Angelegenheit herunterzuspielen. „Sagen wir, es war wahrscheinlich eine Simulation, in einem Operationssaal, auf dem Tisch“, äußerte er gegenüber dem Fernsehsender der Nachrichtenagentur AP. „Wahrscheinlich haben sie so etwas gemacht. Dies ist von allen Quellen bestätigt worden.“

Der Hisbollah-Abgeordnete Hassan Fadlallah hatte die Aktion zuvor verteidigt: „Selbstverständlich werden wir Israel keine Angriffe gegen den Libanon verüben lassen und dabei still sitzen“, sagte er laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. Damit bezog er sich auf die jüngsten israelischen Militärflüge über libanesischem Gebiet.

Wenige Tage vor dem Manöver hatte Israel nahe der Grenze eine Militärübung abgehalten. Das wurde von manchen libanesischen Medien als Vorbereitung auf einen möglichen neuen Krieg gegen die Hisbollah interpretiert.

Von den UN-Friedenstruppen, die im Südlibanon stationiert sind, gab es keine umgehende Reaktion auf das Manöver der Terrorvereinigung. Sie sollen dafür sorgen, dass die Hisbollah südlich des Litani-Flusses nicht wieder aufrüstet.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen