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Israel protestiert gegen Hitler-Verehrung in Indien

BOMBAY (inn) – In indischen Schulbüchern wird der deutsche Diktator Hitler verherrlicht und Zehntausenden Schülern ein eigenwilliges Geschichtsbild vermittelt. Diesen Vorwurf machte der israelische Generalkonsul Daniel Zonshine der indischen Regierung – er kündigte seinen Protest an.

„Ich fühle mich persönlich angegriffen“, erklärte Zonshine in Bombay gegenüber der Zeitung „Indian Express“. In einem Sozialkunde-Schulbuch der zehnten Klasse im westindischen Bundesstaat Gujarat gibt es umfangreiche, den Nationalsozialismus verherrlichende Abschnitte. Die Schüler lernen, dass „Hitler der deutschen Regierung durch den Aufbau einer starken Verwaltung in kurzer Zeit Würde und Ansehen verlieh“. Weiterhin heißt es: „Er schuf den riesigen Staat des Großdeutschen Reiches. Er übernahm die Politik der Gegnerschaft zum jüdischen Volk und war Verfechter der Überlegenheit der deutschen Rasse“. Hitler habe „unermüdliche Anstrengungen unternommen, um Deutschland innerhalb eines Jahrzehnts selbständig zu machen“. Hitler habe es geschafft, „einfachen Menschen Abenteuergeist einzuflößen“, wird der Diktator gepriesen.

Die Aussagen über den Holocaust fallen hingegen nur spärlich aus: „Die Nationalsozialisten begingen die grausige und unmenschliche Tat, sechs Millionen Juden in Gaskammern zu ersticken“, heißt es weiter in den Lehrbüchern.

Israels Generalkonsul sagte, in der Öffentlichkeit habe die Beschreibung für „Ärger und Trauer“ gesorgt, „weil sie Fakten verdreht“. Er kündigte an, in seinem Protest womöglich eine „gemeinsame Anstrengung mit der deutschen Botschaft“ zu unternehmen.

Bereits vor einem Jahr hatten Eltern und Menschenrechtsgruppen ihren Unmut über die Hitler-Glorifizierung geäußert. Doch die zuständige Behörde für die Lehrbücher hat bisher nichts unternommen. Lediglich die Faktenfehler wurden korrigiert. Die Lehrbücher werden immer noch im Unterricht eingesetzt. Der Bildungssekretär von Gujarat kündigte allerdings an, auf die israelische Initiative zu reagieren, schreibt „Spiegel-online“.

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