Dem Bericht zufolge traf sich Boim in der vergangenen Woche mit dem Vorsitzenden der Israelischen Grundstücksverwaltung, Ja´akov Efrati. Der Minister bat ihn um die Erlaubnis, mit dem Planungsprozess zu beginnen. Der Stadtteil soll bei Atarot im Nordosten nahe des Kalandija-Checkpoints und des Sicherheitszaunes entstehen. Das Gebiet wurde nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel an Jerusalem angeschlossen. Vor dem israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948/49 gehörte der größte Teil des Landes Juden. Es wurde dann von Jordanien erobert.
Das Wohnungsbauministerium will nach eigenen Angaben „die Durchführbarkeit der Pläne für das Gelände untersuchen“. Über die genaue Anzahl der geplanten Häuser sei noch nicht endgültig entschieden.
Der stellvertretende Bürgermeister und Vorsitzende des Komitees für Planung und Bau, Jehoschua Pollack, bekundete seine Unterstützung für das Vorhaben. Vor einigen Monaten sei der Plan abgelehnt worden, Jerusalem nach Westen auszubauen. Deshalb sei eine Expansion in östlicher Richtung die einzige Möglichkeit, das Wohnungsproblem in der israelischen Hauptstadt zu lösen. Ähnlich argumentierte auch das Ministerium.
Nach einem Plan von Israels Vizepremier Haim Ramon soll Atarot jedoch palästinensisch werden, wenn ein Friedensabkommen unterzeichnet ist.
Israel hatte nach Aussage von US-amerikanischen Vertretern versprochen, das Projekt nicht fortzuführen, berichtet „Ha´aretz“. Erst vor einigen Wochen sprachen sich die USA gegen das israelische Vorhaben aus, etwa 300 neue Wohneinheiten im Ostjerusalemer Stadtviertel Har Homa zu bauen. Dies fördere nicht den Friedensprozess, sagte Außenministerin Condoleezza Rice damals.