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Israel nimmt gezielte Tötungen wieder auf – Palästinenser drohen mit Anschlägen

GAZA (inn) – Israels Armee nimmt offenbar nach mehreren Monaten die Politik der gezielten Tötungen gegenüber palästinensischen Terroristen wieder auf. Am Dienstagnachmittag versuchte sie erfolglos, ein ranghohes Mitglied des „Islamischen Dschihad“ im Gazastreifen zu töten.

Der israelische Minister für interne Sicherheit, Gideon Esra, erklärte am Mittwoch, Israel habe die Politik der gezielten Tötung gegenüber Terroristen des „Islamischen Dschihad“ wieder aufgenommen. Er bestätigte palästinensische Berichte, nach denen am Tag zuvor ein Raketenangriff auf Terroristen im Gazastreifen fehlgeschlagen sei. Israel hatte die Taktik der gezielten Tötung seit dem Gipfeltreffen von Scharm el-Scheich eingestellt.

„Es gab einen Versuch, ein Mitglied des ‚Islamischen Dschihad‘ in Gaza auszuschalten“, teilte Esra mit, ohne den Namen des Terroristen zu nennen. „Er war erfolglos“, fügte er hinzu. „Jeder Versuch, die Organisation unschädlich zu machen, ist wichtig.“

Der versuchte Angriff auf den Militanten sei zehn Minuten vor Beginn der Verhandlungen zwischen dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, und Israels Premier Ariel Scharon durchgeführt worden. Die Gelegenheit sei zu diesem Zeitpunkt günstig gewesen, so Esra.

Die wieder aufflammenden Terrorattentate der vergangenen Tage vonseiten des „Islamischen Dschihad“ hätten Anschläge auf ranghohe Mitglieder der Gruppe notwendig gemacht, hieß es aus Armeekreisen. Die Armee werde in Zukunft auch gegen solche Personen vorgehen, die Terror-Anschläge unterstützten, und nicht nur gegen die so genannten „tickenden Bomben“ selbst. Wenn nötig, werde die Armee auch in Tulkarm einmarschieren, das nun unter voller palästinensischer Kontrolle steht.

Derweil drohten fünf palästinensische Gruppen mit Selbstmordattentaten auf israelische Ziele, falls Israel die gezielten Tötungen von Terroristen wieder aufnehme. Die Palästinenser kündigten laut des israelischen Rundfunks an, „den zionistischen Feind“ auf israelischem Gebiet jenseits der „Grünen Linie“ (Waffenstillstandslinie von 1967) hart zu treffen.

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