Damit beständen zu dem israelischen Unternehmen Elta keine direkten wirtschaftlichen Beziehungen, betonte ein Sprecher des türkischen Außenministeriums laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Bei der Ware handle es sich um ergänzende elektronische Ausrüstung im Wert von umgerechnet etwa 74 Millionen Euro. Die technischen Geräte seien für das fliegende Radarsystem „Airborne Warning and Control System“ (AWACS) bestimmt, das zur Überwachung des Luftraumes eingesetzt wird. Boeing hatte die Türkei nach dem Vorfall auf der „Marvi Marmara“ mit dem Radarsystem ausgestattet.
Nach Angaben der israelischen Verteidigungsindustrie habe die israelische Regierung Elta von dem Geschäft abhalten wollen, habe aber nach mehreren Anfragen von Boeing im September 2011 eingelenkt.
Bei der Erstürmung des türkischen Schiffes „Mavi Marmara“ durch die israelische Armee Ende Mai 2010 waren neun Türken ums Leben gekommen (Israelnetz berichtete). Die Türkei forderte daraufhin unter anderem Entschädigungszahlungen für die Hinterbliebenen. Die Zahlungen wollte Israel leisten, lehnte aber eine Entschuldigung ab, da eine solche in der Diplomatensprache bedeuten würde, dass Israel die volle Schuld für den Zwischenfall übernimmt und eingesteht, dass die Seeblockade doch illegal sei. Nachdem ein UN-Bericht Israel von den Anschuldigungen entlastete, beendete die Türkei ihre militärische Zusammenarbeit mit dem jüdischen Staat. Zuvor hatten beide Länder Informationen ihrer Geheimdienste geteilt und gemeinsame militärische Übungen durchgeführt.