JERUSALEM (inn) – Aus Sorge vor einem möglichen Angriff des Irak ist die israelische Luftwaffe in hohe Alarmbereitschaft versetzt worden. Ab sofort wird der Luftraum über Israel rund um die Uhr von Kampfflugzeugen überwacht.
Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, wurden israelische Soldaten am Mittwochmorgen angewiesen, ihre Gasmasken jederzeit bei sich zu tragen. Eine solche Anordnung könnte im Laufe des Mittwochs auch an die israelische Bevölkerung ergehen, sagte ein Mitarbeiter aus dem Verteidigungsministerium.
Ab Mittwochnachmittag gilt für Israels Polizei die höchste Alarmstufe. Es herrscht Urlaubssperre, alle Polizisten werden in zwölfstündigen Schichten arbeiten.
„Wenn die Möglichkeit eines Angriffs auch nur ein Prozent beträgt, so müssen wir doch 100prozentig darauf vorbereitet sein“, sagte Israels Premierminister Ariel Sharon auf einer Sondersitzung des Sicherheitskabinetts am Mittwochmorgen.
Sharon kündigte zudem an, daß der „Kampf gegen den Terrorismus auch in diesen Tagen weitergehen wird“. Es sei sehr wahrscheinlich, daß Palästinenser Anschläge geplant hätten.
Unterdessen informiert das israelische Fernsehen auf Kanal 33 seit Dienstagnachmittag in Sondersendungen über die richtigen Vorsorge- und Schutzmaßnahmen im Fall eines irakischen Angriffs. In verschiedenen Sprachen wird dort unter anderem der Gebrauch von Gasmasken und die Abdichtung von Räumen erklärt.
Auch das Tourismusministerium hat Vorsorgemaßnahmen für Israelreisende getroffen: Auf dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv und in Jerusalem wurden Informationszentren eingerichtet, die rund um die Uhr besetzt sind. Sie sind unter den Telefon-Nummern 03-9711485 (Tel Aviv) und 02-6754835 (Jerusalem) zu erreichen.
Hotels in Israel wurden mit insgesamt 10.000 Gasmasken ausgestattet. Touristen, die sich nicht in Hotels aufhalten, können im Notfall Schutzmasken an Postämtern oder in Geschäften der Kette „Hamashbir Lazarchan“ gegen Vorlage ihres Reisepasses zum Preis von rund 40 Euro erwerben. Kinder unter 14 Jahren erhalten die Gasmasken kostenlos.