JERUSALEM (inn) – Vertreter des religiösen und öffentlichen Lebens haben am Montag in Jerusalem die beiden neuen Oberrabbiner gewählt. Dabei mußte die Nationalreligiöse Partei (Mafdal) eine doppelte Niederlage einstecken.
Die Wahl zum aschkenasischen Oberrabbiner, der für Juden aus Mittel- und Osteuropa zuständig ist, gewann Rabbi Yona Metzger knapp mit 63 Stimmen. Er steht der Partei des Vereinigten Torajudentums nahe. Der Mafdal-Kandidat Ya´akov Ariel erhielt 57 Stimmen.
Eindeutiger war das Ergebnis beim neuen sephardischen Oberrabbiner. Hier votierten 124 Menschen für den Kandidaten der Shas-Partei, Shlomo Moshe Amar. Er wird sich um Israelis kümmern, deren Vorfahren ursprünglich von der Iberischen Halbinsel oder aus Nordafrika stammen. Shmuel Eliahu, der von der Nationalreligiösen Partei unterstützt wurde, hatte mit 14 Stimmen keine Chance.
An der Abstimmung beteiligten sich 80 Rabbiner sowie 70 Knesset-Abgeordnete, Bürgermeister und weitere Vertreter des öffentlichen Lebens.
Die bisherigen Oberrabbiner Israel Meir Lau (aschkenasisch) und Eliahu Bakshi-Doron (sephardisch) waren am 3. April nach zehn Jahren aus ihren Ämtern verabschiedet worden.