LE HAVRE (inn) – Die israelische Frauen-Football-Mannschaft hat ein internationales Turnier im französischen Le Havre gewonnen. Am Sonntag besiegte sie im Finale des „Flag Oceane Turniers“ das beste französische Team, Pygargues, knapp mit 33:32.
Bei ihrer zweiten Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb überhaupt hatten die Israelinnen mit einer 13:36-Niederlage gegen den Finalgegner begonnen. Doch dann besiegten sie nacheinander drei französische Mannschaften mit 40:0, 18:0 und 24:0. Den Titel im wichtigsten europäischen Flag-Football-Turnier widmeten die Sportlerinnen ihrer Teamkameradin Mimi Najman, die nach einem schweren Motorradunfall seit zwei Monaten im Krankenhaus liegt.
Weil die meisten israelischen Spielerinnen religiös sind, hatten die Organisatoren im Vorfeld sichergestellt, dass die Mannschaft nicht am Schabbat antreten musste. Dafür hatte sie am Sonntag drei Spiele zu bestreiten. „Ich glaube, wir sind der einzige nationale Sportverband, der die Bedürfnisse religiöser Spieler berücksichtigt“, sagte der Vorsitzende des Israelischen Football-Verbandes, Steve Leibowitz, der sich um diese Regelung bemüht hatte. Zudem konnte das Team einen Schabbat-Gottesdienst feiern. Koscheres Essen wurde extra aus Paris angeliefert.
Flag Football ist eine Variante des American Football. Dabei stoppt die Verteidigung den ballführenden Spieler nicht durch Körperkontakt, sondern indem sie ihm einen Stoffstreifen (Flag) aus dem Gürtel zieht. Jede Körperberührung ist verboten – außer dem Blocken mit offener Hand von vorne gegen den Oberkörper. Beim Flag Football ist das Verletzungsrisiko deutlich geringer als beim bekannten American Football.
