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Israel „geschockt“ von Spaniens Beileidsbekundung

JERUSALEM (inn) – Die israelische Regierung hat mit „Schock und Bestürzung“ auf das Kondolenz-Schreiben Spaniens zum Tode Jasser Arafats reagiert. Spanien hatte Arafat als „einen der relevantesten Führer unserer Zeit“ bezeichnet.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, hieß es in dem Beileidsschreiben der spanischen Regierung: „Arafats charismatische Persönlichkeit, seine internationale Stellung, die er der palästinensischen Nation gab und sein unerbittlicher Kampf um die Anerkennung seines Volkes machen ihn zu einem der relevantesten Führer unserer Zeit“.

Auf der Internetseite des spanischen Außenministeriums hieß es: „Wir sollten uns daran erinnern, dass Jasser Arafat gemeinsam mit Jitzhak Rabin die Übereinkünfte von Oslo vorangetrieben hat. Diese Anstrengungen waren ein mutiger Schritt auf dem langen Weg zu einer Lösung für den palästinensisch-israelischen Konflikt“.

Israelische Regierungsvertreter bezeichneten diese Stellungnahme als „die schlimmste“, die zu Arafats Tod aus Europa kam, denn sie ignoriere vollständig dessen Beteiligung am Terror. „Dieser Reaktion fehlt jedes Verhältnis, und sie zeigt keinerlei Einfühlungsvermögen für das, was Arafat in seiner Amtszeit in die israelische Öffentlichkeit gedrängt hat“, hieß es aus Jerusalem. „Sie enthält nicht ein Wort zum palästinensischen Terror oder dass seine Hände mit Blut befleckt waren. Das wirft Fragen auf nach der Objektivität der spanischen Regierung“.

Diese Reaktion stehe im Kontrast zu den Äußerungen des australischen Premierministers John Howard, der es ausdrücklich ablehnte, an der Trauerfeier für Arafat teilzunehmen. Howard sagte, dass er einen „angemessenen Repräsentanten“ senden werde, jedoch niemandem von amtlicher Stellung.

„Ich glaube, die Geschichte wird (Arafat) sehr rau beurteilen dafür, dass er die Gelegenheit im Jahr 2000 nicht nutzte und das sehr mutige Angebot annahm, das ihm der damalige israelische Premierminister Ehud Barak gemacht hatte“, sagte Howard am Donnerstag in einem Radio-Interview nur wenige Stunden vor der Bekanntgabe des Todes Arafats.

Die Palästinenser müssten verstehen, „dass weitere Selbstmordattentate gegen Israel nicht zur Stabilität beitragen.“ Der australische Premier fügte hinzu: „Auf der anderen Seite müssen die Israelis akzeptieren, dass eine Zwei-Staaten-Lösung die einzige Lösung für den Konflikt ist“.

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