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Israel exportiert Erdgas nach Ägypten

TEL AVIV (inn) – Israel verkauft Erdgas im Wert von 1,2 Milliarden Dollar an Ägypten. Das haben die beteiligten Unternehmen am Mittwoch bekanntgegeben.
Eine Bohrinsel vor der Küste Israels im Mittelmeer. Schon bald wird Israel auch Ägypten mit Erdgas aus dem Tamar-Gasfeld beliefern.
Laut einer Mitteilung der israelischen „Delek Group“ unterzeichneten die Eigentümer des Tamar-Gasfeldes einen Sieben-Jahres-Vertrag mit der ägyptischen „Dolphinus Holding“. Das Abkommen sieht die Lieferung von mindestens fünf Milliarden Kubikmetern Erdgas innerhalb der ersten drei Jahre vor. Das Gas aus dem 80 Kilometer vor der Küste Haifas im Mittelmeer gelegenen Tamar-Feld soll in einer unterirdischen Pipeline von Aschkelon aus nach Ägypten exportiert werden. Über die vor gut zehn Jahren eröffnete Pipeline lieferte Ägypten ab 2008 Erdgas an Israel und stillte damit 40 Prozent des israelischen Energiebedarfs. Nach wiederholten Terroranschlägen auf das Röhrensystem der „Arabischen Gas Pipeline“ auf der Sinai-Halbinsel stellte die ägyptische Regierung die Lieferungen 2012 ein.

Israels Rolle als Energieexporteur gestärkt

Mit dem nun geschlossenen Vertrag tauschen Israel und Ägypten die Rollen. Durch die entdeckten Tamar- und Leviathan-Gasfelder wurde Israel nach Jahren der Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen zum Energieexporteur. Das Abkommen zeige, dass Israel ein „Energiegarant für die ganze Region“ sein könne, sagte der „Delek“-Vorsitzende Jossi Abu gegenüber der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“. Er fügte hinzu, es werde „Israels geopolitische Lage radikal verändern“. Die „Dolphinus Holding“ ist ein Zusammenschluss nichtstaatlicher, industrieller und kommerzieller Abnehmer in Ägypten. Aufgrund eines stark gestiegenen Energiebedarfs und des Rückgangs der eigenen Produktion steckt das Land derzeit in der schwersten Energiekrise seit Jahren. Ein Mitarbeiter des ägyptischen Öl-Ministeriums erklärte unterdessen gegenüber der ägyptischen Tageszeitung „The Cairo Post“, die Behörde habe noch keinen offiziellen Antrag privater Unternehmen zum Import von Erdgas erhalten. Ägyptens Regierung müsste der Gaslieferung in jedem Fall zustimmen. Das Lieferabkommen zwischen Israel und Ägypten ist eine positive Meldung, nachdem es in der jüngsten Vergangenheit mehrere Rückschläge bei israelischen Energieexporten gegeben hat. Erst vergangene Woche kündigten die Palästinenser einen 20-Jahres-Vertrag über Gaslieferungen im Wert von 1,2 Milliarden Dollar. Nachdem die israelische Kartellbehörde im Dezember die Erschließung des Leviathan-Gasfeldes wegen drohender Monopolbildung der Betreiberfirmen gestoppt hatte, erklärte Jordanien bereits Anfang Januar einen 500-Millionen-Vertrag über israelische Gaslieferungen für beendet. (ses)

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