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Israel evakuiert 120 Touristen aus Bolivien

LA PAZ (inn) – Das israelische Außenministerium bemüht sich derzeit um die Ausreise von 120 israelischen Touristen in Bolivien. Angesichts der Proteste gegen die Regierung Boliviens und der gewaltsamen Ausschreitungen auf den Straßen hat Israel bereits vor einigen Wochen eine Reisewarnung für das südamerikanische Land ausgesprochen.

24 Israelis sind bereits mit einem bolivischen Militärflugzeug von der Hauptstadt La Paz nach Peru ausgeflogen worden, teilte das Ministerium mit. Später wurden weitere 100 Israelis
von einem Hotel in La Paz mit einer Polizei-Eskorte zum Flughafen gebracht. Dort warten sie auf ein zweites Flugzeug.

Angehörige der israelischen Rucksack-Reisenden hatten sich im israelischen Rundfunk darüber beschwert, dass das Außenministerium zu wenig für die Ausreise der Israelis unternehme. „Die Leute müssen verstehen, dass Bolivien ein souveräner Staat ist, und da kann Israel nichts ohne Absprache mit dessen Regierung tun“, erwiderte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Mark Regev.

Regev betonte, sein Ministerium stehe in Kontakt mit den Israelis, die sich in einem Hotel in La Paz versammelt hätten. Keiner von ihnen sei zu irgendeinem Zeitpunkt ernstlich gefährdet gewesen. „Israelis, Juden oder andere Ausländer sind nicht das Ziel der Gewalt“, so Regev. Israel hat keinen Botschafter in Bolivien, steht jedoch in Kontakt mit dem Botschafter im Nachbarland Peru.

Bolivien befindet sich wegen des Konflikts um seine Rohstoffreserven seit Monaten in einer Krise. Nach wochenlangen Protesten und gewaltsamen Ausschreitungen Zehntausender Menschen in La Paz hat der bolivianische Präsident Carlos Mesa am Montagabend seinen Rücktritt erklärt. Ein Großteil der Bürger fordert die Verstaatlichung des Energiesektors, damit auch ärmere Bürger von dem Reichtum des Landes profitierten.

In sechs Taxis hatten am Montag mehrere Israelis versucht, das Land zu verlassen. Sie mussten jedoch an einer an einer Straßenblockade umkehren. „Wir stecken hier fest und kommen nicht raus“, sagte ein Tourist gegenüber dem israelischen Rundfunk. „Die Situation hier wird von Tag zu Tag schlechter: Demonstrationen, Straßenblockaden und Steinewerfer.“

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