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Israel entlässt Spion Vanunu aus Haft

ASCHKELON (inn) – Israel hat am Mittwoch Mordechai Vanunu aus einem Gefängnis in der Küstenstadt Aschkelon entlassen. Der Israeli war wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen verurteilt worden.

Vanunu war seit 1986 in Haft. Der ehemalige Techniker im israelischen Nuklearzentrum Dimona nahe der Wüstenstadt Be’er Scheva hatte vor 18 Jahren der britischen Tageszeitung „Sunday Times“ rund 60 Fotos vom Inneren des Atomreaktors zugespielt, die das Blatt veröffentlichte. Daraufhin wurde Vanunu von einer Mossad-Agentin aus London nach Rom gelockt, wo er festgenommen und nach Israel gebracht wurde. Wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen hatte ihn ein Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Trotz seiner Freilassung bemüht sich Israel darum, die Risiken zu minimieren, dass Vanunu weitere Staatsgeheimnisse an die Öffentlichkeit bringen kann. Der Spion dementiert, weitere Kenntnisse zu haben, die dem Staat Israel schaden könnten.

Israel will sichergehen, dass Vanunu keine weiteren Informationen jeglicher Art weitergibt. Daher soll Vanunu überwacht und sein Telefon abgehört werden, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“. Zudem soll der Spion keinen Pass erhalten, damit er das Land nicht verlassen kann. Offenbar gehen israelische Sicherheitsexperten davon aus, dass Vanunu noch immer über Geheimnisse verfügt, die dem Staat Israel schaden könnten.

Im Februar hatten sich Israels Premierminister Ariel Scharon und Generalstaatsanwalt Menachem Masus darauf geeinigt, Vanunu am 21. April freizulassen.

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