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Israel bricht Kontakt zur BBC ab

JERUSALEM (inn) – Die israelische Regierung hat bis auf weiteres den Kontakt zum britischen Nachrichtensender BBC abgebrochen. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Sonntag berichtet, hatte die BBC in ihrem Fernsehprogramm zum wiederholten Mal einen politisch kompromittierenden Bericht über Israel gebracht. Eine entsprechende Stellungnahme dazu kam vom Chef des israelischen Regierungspresseamtes, Daniel Seaman.

Seaman begründet die Maßnahme damit, daß Israel in dem jüngsten Bericht auf eine Stufe mit totalitären Ländern wie dem Irak oder Iran gestellt worden sei. „Die Berichterstattung der BBC über Israel geht über den puren Journalismus hinaus. Sie ist eine Gefährdung für die Existenz des israelischen Staates, weil sie die Israelis dämonisiert und unseren Gegnern Gründe für einen Angriff in die Hände spielt“, sagte Seaman in einem Interview mit der amerikanischen Tageszeitung „New York Times“.

Wie die „Jerusalem Post“ weiter berichtet, hat die BBC in ihrem Programm unter anderem den israelischen Spion Mordechai Vanunu als Helden dargestellt. Dieser sitzt allerdings seit 1986 im Gefängnis. Vanunu, davor Techniker im Nuklear-Center in Dimona nahe der Wüstenhauptstadt Be´er Sheva, war wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In Dimona befindet sich ein vom israelischen Staat gesichertes und geheimgehaltenes Forschungslabor.

Der Tenor des Berichtes, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ), sei aber so gehalten, daß Israel ähnlich dem Irak den Besitz von ABC-Waffen der internationalen Öffentlichkeit vorenthalte. Der Bericht mache aus Israel „einen Verweigerer internationalen Rechts“.

Shimon Peres, Vorsitzender der Israelischen Arbeitspartei (Avoda), kritisierte diesen Vergleich mit dem Irak: „Israel ist eine verantwortungsbewußte Demokratie, der Irak war hingegen eine Diktatur mit einem menschenverachtenden Tyrannen an der Spitze, der mordete und den Irak wie ein Mafioso beherrschte“.

Schon früher hatte Israel Schwierigkeiten mit dem britischen Nachrichtensender gehabt. Das Problem sei eben nicht, daß Israel in den Medien nicht kritisiert werden dürfe, so Gideon Meir, stellvertretender Generaldirektor der Abteilung für Medien und Öffentlichkeitsarbeit im israelischen Außenministerium. Andere Nachrichtensender wie „CNN“ oder „Sky News“ sendeten auch kritische Berichte über Israel, allerdings in Koordination mit den israelischen Medien. Diese gebe es mit der BBC nicht.

Als konkrete Reaktion auf diesen Bericht der BBC werde nun das Regierungspresseamt diesem Nachrichtensender jegliche Interviews verweigern und manchen bürokratischen Weg erschweren.

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