Israel boykottiert Rassismus-Konferenz

WIEN (inn) – Israel hat die Konferenz „Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Medien“ am Montag in Wien boykottiert. Grund sei der fehlende Punkt „Antisemitismus“ auf der Agenda, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.

Der israelische Botschafter in Wien, Dan Aschbel, verweigerte seine Teilnahme an der vom österreichischen Außenministerium organisierten Konferenz. „Wir können an keiner Konferenz teilnehmen, in der Antisemitismus, der sowohl in Europa als auch in Arabien existiert, ignoriert wird“, so ein israelischer Diplomat.

Weitere Diplomaten in Jerusalem erklärten, ursprünglich sei angedacht gewesen, auf den Punkt Rassismus in den Medien, wie Islamphobie und Antisemitismus, einzugehen. Doch nach dem Trubel um die Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung Anfang dieses Jahres wurde der Punkt aus der Agenda gestrichen.

„Es war nicht sehr schlau, dass Israel diese Konferenz boykottierte. Schließlich hätten sie auf sich und ihre Anliegen aufmerksam machen können“, erläuterte der österreichische Botschafter in Israel, Kurt Hengel. Ein EU-Gesandter sagte, dass drei Israelis auf eigene Faust teilgenommen hätten. Alle drei seien aus der israelischen Medienbranche.

Die so genannte Europa-Mittelmeer-Partnerschaft wurde 1995 in Barcelona ins Leben gerufen, um ein Gerüst für politische, wirtschaftliche, und soziale Beziehungen zwischen Europa und den Mittelmeerstaaten aufzubauen. Eingeladen waren alle 25 EU-Staaten sowie zehn Mittelmeerländer.

Es ist die erste Konferenz, die Israel seit Beginn der Europa-Mittelmeer-Partnerschaft boykottiert.

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