Israel bombardiert Hanijes Amtssitz

GAZA (inn) – Israel hat am Wochenende erneut Raketen auf Ziele im Gazastreifen abgeschossen. Unter anderem bombardierte die Luftwaffe den Amtssitz des palästinensischen Premierministers Ismail Hanije – dabei wurde ein Mensch leicht verletzt.

Israelische Kampfhubschrauber beschossen am Sonntagmorgen das zweistöckige Haus. Es geriet in Brand. Laut dem US-Sender CNN ging Israel davon aus, dass das Gebäude von Terroristen genutzt wurde, um Anschläge zu planen.

Der stellvertretende israelische Premier Schimon Peres nannte den Angriff eine „deutliche Warnung“, den entführten 19-jährigen israelischen Soldaten Gilad Schalit freizulassen. Peres nannte das Verhalten der Hamas gegenüber CNN „doppeldeutig“: „Entweder ist es eine Regierung mit all den Verantwortlichkeiten einer Regierung, oder eine Terror-Organisation mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Wir versuchen, die Politik dieser so genannten Regierung zu verhindern, die eine Politik des Terrors ist.“

Hanije sagte nach dem Angriff: „Sie haben ein Symbol des palästinensischen Volkes zerstört.“ Die Tat beweise, dass die Palästinenser ständig durch Israel verfolgt würden.

Am Montagmorgen rückte eine kleine israelische Division aus Soldaten, Panzern und Bulldozern in den nördlichen Gazastreifen vor. Sie bezog Stellung nahe der Stadt Beit Hanun. Die Mission unter dem Namen „Speerspitze“ diene dazu, die Terror-Infrastruktur der Gegend und Abschuss-Orte für Kassam-Raketen zu zerstören und Tunnel zu finden, so die Armee.

Bei weiteren Angriffen von Luftwaffe und Marine wurde eine Schule in Gaza-Stadt sowie Hamas-Einrichtungen in der Nähe von Dschabalija beschossen. Dabei kam ein Hamas-Mitglied ums Leben, ein weiteres wurde verletzt. Bei Angriffen auf ein Gebäude einer Miliz des Innenministeriums wurde ebenfalls ein Mensch getötet.

Ein weiteres Ziel war ein militärisches Ausbildungslager der Hamas. Bislang ist unbekannt, ob es dabei Opfer gab.

„Dies sind schwierige Tage für Israel“, sagte Olmert am Sonntag laut Berichten der Nachrichtenagentur „Associated Press“. „Aber wir sind nicht bereit, uns in irgendeiner Form der Erpressung zu beugen. Jeder weiß, dass, wenn man dem Terror heute nachgibt, man eine Einladung für neue Akte des Terrors ausspricht. Das werden wir nicht tun. Ich trage persönlich die Verantwortung für das, was in Gaza geschieht. Ich will, dass niemand in Gaza in der Nacht zum Schlafen kommt. Ich will, dass sie wissen, wie das ist. Die Leute sagen, das sei ungemütlich. Es wird ungemütlich sein, aber niemand stirbt davon, wenn es ungemütlich ist.“

Um eine humanitäre Krise im Gazastreifen zu verhindern, hat Israel den Haupt-Grenzübergang zwischen Israel und Gaza, Karni, für vier Tage geöffnet. Pro Tag dürfen 150 Lastwagen passieren, um Essen, Medikamente und Treibstoff aus Israel in den Gazastreifen zu bringen.

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