JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Sharon, Außenminister Shimon Peres und Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer haben am Sonntag in ersten Gesprächen über die mögliche Rückkehr von US-Vermittler Anthony Zinni in die Nahost-Region beraten.
Die US-Regierung hatte zuvor eine Rückkehr Zinnis an die Entscheidung Israels für die Wiederaufnahme von strategischen Verhandlungen mit palästinensischen Vertretern geknüpft.
Wie aus Regierungskreisen verlautete, sprach sich besonders Peres für die sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit den Palästinensern aus, um die Rückkehr des Nahost-Vermittlers baldmöglichst zu gewährleisten.
Die Beratungen innerhalb der israelischen Regierung über eine Wiederaufnahme von Verhandlungen werden weiterhin von dem vor zehn Tagen entdeckten Waffenschmuggelschiff „Karine A“ überschattet.
Premierminister Sharon hielt am Sonntag an seiner Position fest, einen „neuen Kurs“ gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) einzuschlagen. „PLO-Chef Arafat muß sich erst an eine siebentägige Waffenruhe halten, bevor wieder Verhandlungen mit der PA geführt werden“, betonte Sharon. Erst dann könnten israelisch-palästinensische Gespräche auf Grundlage des Tenet-Planes anvisiert werden.
Der Position Sharons pflichte auch der Verteidigungsminister, Ben-Eliezer, bei. Der vor wenigen Wochen zum Vorsitzenden der Arbeitspartei gewählte Ben-Eliezer betonte jedoch die Notwendigkeit von Verhandlungen, insbesondere, wenn Nahost-Vermittler Zinni in die Region zurückkehren solle.
Zinni war am 16. Dezember vergangenen Jahres – nach drei Wochen vergeblicher Vermittlungsversuche zwischen Israel und den Palästinensern – in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Anfang Januar hatte sich der ehemalige Marine-General erneut vier Tage in der Region um einen Waffenruhe bemüht.