NEU-ULM (inn) – Die israelische Basketball-Nationalmannschaft startet am Freitagabend in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar. In Neu-Ulm treten die Israelis gegen Titelverteidiger Deutschland an. Die Gastgebermannschaft war erst im September Europameister geworden.
Allerdings sind einige deutsche Stars wie Dennis Schröder wegen ihrer Vereinspflichten nicht dabei. Jovel Susman von Hapoel Jerusalem sieht Deutschland dennoch als Favoriten. Er freue sich zudem auf ein Wiedersehen mit einigen früheren Mitspielern aus seiner Zeit bei Alba Berlin, sagte der 27-Jährige der Zeitung „Jerusalem Post“. „Das sind gute Leute, die mich als ausländischen Spieler mit offenen Armen empfangen haben.“
Israel und Deutschland trafen zuletzt in zwei Spielen bei der Weltmeisterschaft 2023 aufeinander. Bei dem Turnier auf den Philippinen, in Japan und in Indonesien gewann der spätere Weltmeister Deutschland beide Partien.
„Heimspiel“ in Riga
Den WM-Qualifikations-Auftakt überträgt der Streamingdienst Magenta TV nach eigenen Angaben „kostenlos und ohne Login“. Dass das Spiel zum Schabbat stattfindet, scheint kein größeres Problem zu sein. Auf Facebook bedauerte lediglich ein Fan, dass die Partie so angesetzt ist.
In der Gruppe E spielt Israel zudem gegen Kroatien und Zypern. Am Montag bestreitet das Team von Trainer Ariel Beit Halachmi das „Heimspiel“ gegen Kroatien. Aufgrund der Sicherheitslage findet dieses aber in der lettischen Hauptstadt Riga statt.
Der Austragungsort für das nächste Heimspiel gegen Zypern Ende Februar ist noch nicht festgelegt. Anfang Juli ist das Rückspiel gegen Deutschland vorgesehen.
Unfreundliches Gastgeberland
Katar als Schauplatz der WM im Spätsommer 2027 hat für Israel eine besondere Note. Die beiden Länder pflegen keine diplomatischen Beziehungen. Katar gilt als Förderer der Hamas und der Staatssender Al-Dschasira verbreitet die Propaganda der Terror-Organisation.
Mit Blick auf den Austragungsort der WM stellen sich eine Reihe von Fragen, etwa ob israelische Fans einreisen dürfen oder ob die Nationalhymne HaTikva erklingen wird, sollte Israel die Qualifikation schaffen. Bei der Fußball-WM 2022 war die Einreise nach einem Abkommen mit dem Weltfußballverband FIFA möglich; die israelischen Fans berichteten von einer feindseligen Atmosphäre vor Ort.
Europacup-Spiele wieder in Israel
Auf Vereinsebene ist es indes zu einer Entscheidung gekommen, die Basketball-Anhänger in Israel freuen dürfte: Die Spiele der EuroLeague und des EuroCup finden nach zwei Jahren wieder im jüdischen Staat statt. Das haben die Mitglieder der Klubvereinigung EuroLeague, die beide Turniere organisiert, am Donnerstag einstimmig beschlossen. Zuvor war eine Delegation angereist, um die Sicherheitslage zu beurteilen.
Wie die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ betont, haben auch die Vereine aus Spanien und der Türkei ihre Zustimmung gegeben. Die Regierungen dieser beiden Länder gehörten zuletzt zu den schärfsten Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen.
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Freude für Fans, Herausforderung wegen Sicherheit
Zum ersten Spiel in Israel kommt es am 9. Dezember, wenn Hapoel Jerusalem im EuroCup gegen Veolia Towers Hamburg spielt. Marvin Willoughby, Geschäftsführer für den Bereich Sport bei den Hamburgern, sprach in diesem Zusammenhang von einer „besonders herausfordernden Situation“: Einerseits freue er sich für die israelischen Fans, die ihre Vereine wieder zuhause sehen können. „Das kann in schweren Zeiten ein wichtiges Zeichen sein.“
Gleichzeitig bleibe die Durchführung der Spiele aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Lage für alle Beteiligten eine Herausforderung. „Wir vertrauen darauf, dass die EuroLeague gemeinsam mit den Behörden verantwortungsbewusst entscheidet und für größtmögliche Sicherheit sorgt.“ (df)
2 Antworten
Es ist schön, dass sich die israelische Basketmannschaft sich auf das WM-Spiel gegen Deutschland sich qualifiziert.
Da bin ich aber gespannt, wer das Spiel in Neu-Ulm gewinnt, Israel oder Deutschland, wer qualifiziert sich? Israel ist stark. Und auch auf die WM 27 in Katar bin ich gespannt. Es ist zwar noch eine lange Zeit bis dahin, aber wird sich der Israelhass bis dahin legen? Gut, dass wieder internationale Spiele in Israel stattfinden können. Bleibt die Frage nach Fairness, Hype der Fans und Boykottaufrufen.