Der militärische Arm der Hamas begründete die Ablehnung mit dem Vorwurf, nicht in die Ausarbeitung der Waffenruhe einbezogen gewesen zu sein. Die Bedingungen bedeuteten für die Hamas „Kniefall und Unterwerfung“, heißt es laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ in einer Stellungnahme. „Daher lehnen wir diese Initiative vollständig ab.“
Die Hamas setzte den Beschuss am Dienstagvormittag fort. Die israelische Armee übte zunächst Zurückhaltung, nachdem das Sicherheitskabinett am Dienstagmorgen die Waffenruhe angenommen hatte. Am Dienstagnachmittag setzte sie jedoch die Militäroperation „Starker Fels“ im Gazastreifen fort. Nach Angaben der Armee schoss die Hamas während der israelischen Feuerpause 47 Raketen ab. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte zuvor angekündigt, die Militäroperationen auszuweiten, sofern die Hamas die Waffenruhe nicht einhält.
Mit der Ablehnung der Waffenruhe erntete die Hamas den Unmut des US-amerikanischen Außenministers John Kerry. „Ich kann die Taten der Hamas gar nicht scharf genug verurteilen“, sagte Kerry laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Weiter Raketenangriffe auf Israel
Die Waffenruhe sollte dem ägyptischen Vorschlag zufolge um acht Uhr Ortszeit beginnen. Innerhalb von 48 Stunden sollen palästinensische und israelische Vertreter in Kairo eintreffen, um indirekte Gespräche zu führen. Sobald sich die Lage stabilisiert hat, sollen die Grenzübergänge für Warenaustausch geöffnet werden.
Der Vorschlag wurde am Montagabend bekanntgegeben. Die Hamas bekundete schon kurz darauf ihre Vorbehalte. In der südisraelischen Touristenmetropole Eilat schlugen in der Nacht zum Dienstag zwei Raketen ein. Ein Geschoss traf ein geparktes Auto, das andere offenes Feld, berichtet das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“. Zwei Personen wurden verletzt. Die Stadt am Roten Meer stand damit zum ersten Mal seit Beginn des Konflikts unter Beschuss. Nach Angaben der israelischen Armee wurden die Geschosse aus dem Sinai abgefeuert.
Unterdessen attackierte die israelische Armee am Dienstag Militärstellungen auf der syrischen Seite der Golanhöhen. Von dort setzte sich der Beschuss durch Mörsergranaten fort. Bei dem israelischen Angriff wurden vier Menschen getötet.