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Israel: Ägypten unternimmt nichts gegen Waffenschmuggel

JERUSALEM / KAIRO (inn) – Israel zeigt sich zunehmend unzufrieden darüber, dass ägyptische Soldaten nichts gegen den Waffenschmuggel nach Gaza unternehmen. Das Verteidigungsministerium warf Ägypten vor, offenbar „Gefallen am Vergießen israelischen Blutes“ zu haben.

Ägypten weigere sich, eine Lösung für den fortwährenden Waffenschmuggel an der Grenze zum Gazastreifen zu finden, hieß es aus dem Ministerium. Im vergangenen Monat hatte die „Jerusalem Post“ berichtet, dass Ägypten den Bau eines Festungsgrabens entlang der Grenze zu Gaza versprochen habe. Unter diesem „Philadelphi-Korridor“ genannten Streifen haben Palästinenser Dutzende Tunnel gegraben, um Waffen aus dem Sinai in den Gazastreifen zu schmuggeln. Bislang wartet Israel vergeblich auf den Bau dieser Sicherheitsanlage. Ägypten habe trotz mehrerer Anfragen und Besuchen von israelischen Vertretern in Kairo nichts in dieser Sache getan, hieß es aus Jerusalem.

Entlang der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen sind derzeit 750 ägyptische Soldaten stationiert. Sie sollen den Schmuggel unterbinden. „Wenn die Ägypter wirklich wollten, hätten sie den Schmuggel bereits vor langer Zeit beendet“, sagte ein israelischer Regierungsvertreter gegenüber der „Jerusalem Post“. Er fügte hinzu, er zweifle daran, dass Ägypten jemals eine Sicherheitsanlage wie versprochen bauen werde. Die Grenzpolizisten würden wahrscheinlich immer ineffektiv bleiben.

Die Grenze zum Sinai ist seit dem Camp David-Abkommen von 1979 eine entmilitarisierte Zone. Deswegen können dort keine weiteren Soldaten aufgestellt werden.

Die Frage nach dem mangelhaften Einsatz der ägyptischen Truppen ist derzeit nicht der einzige Grund für Spannungen zwischen Israel und Ägypten. Vor kurzem wollte eine Delegation hochrangiger israelischer Vertreter nach Ägypten reisen, um ägyptische Kollegen zu treffen. Doch das Treffen wurde in letzter Minute abgesagt. Die Israelis vermuten, dass die Ägypter das Treffen platzen ließen, weil Ende Februar eine umstrittene Dokumentation auf dem israelischen Fernsehsender „Kanal 1“ gelaufen war. Der Film mit dem Titel „Der Geist von Schaked“ berichtete von einer israelischen Aufklärungseinheit namens „Schaked“ während des Sechs-Tage-Krieges 1967, die 250 ägyptische Soldaten tötete. Ägypten behauptet jedoch, es habe sich dabei um Kriegsgefangene gehandelt.

Verkehrsminister Schaul Mofas beklagte auch beim letzten Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice, dass Ägypten nichts gegen Waffenschmuggel tue. „Indem sie den Waffenschmuggel nicht verringern, tragen sie direkt dazu bei, dass die Hamas gestärkt und die Fatah geschwächt wird“, so Mofas.

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