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Islamisten-Anführer Mardawi: Nicht Dutzende Leichen in Jenin

JENIN (inn) – Erstmals hat ein bekannter palästinensischer Milizenführer Behauptungen über ein angebliches Massaker im Flüchtlingslager Jenin entkräftet – „Es war ein harter Kampf, bei dem beide Seiten Verluste erlitten“, sagte Tabaat Mardawi dem US-Nachrichtensender „CNN“.

Er sprach aus einem israelischen Gefängnis, nachdem er bei den Kämpfen in Jenin festgenommen worden war. Israel wirft ihm Planung und Ausführung zahlreicher Terroranschläge vor. Er habe „keine Dutzende“ getötete Palästinenser gesehen, sagte Mardawi, der zur Gruppe Jihad al-Islami gehört.

Er zeigte sich erstaunt, daß Israel das Lager nicht aus der Luft angegriffen, sondern Bodentruppen geschickt habe. Mardawi: „Es war, als ob wir einen Preis gewonnen hätten. Ich konnte es kaum glauben als ich die Soldaten sah. Die Israelis wußten, daß jeder Soldat, der sich ins Lager wagen würde, in der Gefahr stand, getötet zu werden.“

„Jahrelang“ habe er auf diesen Moment gewartet, sagte Mardawi. Insgesamt kamen 23 Israelis bei den Kämpfen ums Leben. Die Zahl der gefallenen Palästinenser liegt bei rund 50 – und nicht bei 500, wie zunächst von der PLO behauptet.

Gefragt nach „Massakern“ antwortete Mardawi: „Nach meinen eigenen Standards war es ein Massaker. Aber wenn Sie fragen, ob ich Dutzende Leichen gesehen habe, muß ich offen sagen: Nein.“ In seiner Gruppe seien drei Kämpfer getötet worden. Später habe er zerstörte Häuser und Leichengeruch wahrgenommen.

Er bestätigte ferner israelische Angaben, daß zahlreiche Häuser in der einen Hektar großen Hauptkampffläche im Stadtzentrum von den Verteidigern vermint worden seien.

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