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Islamischer Preis für Bethlehemer Pfarrer

SOEST (inn) – Das Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland hat den evangelischen Pfarrer der Geburtskirche in Bethlehem ausgezeichnet. Mitri Raheb erhielt für sein „Engagement für ein friedliches Zusammenleben in Israel-Palästina unter komplexen Bedingungen“ den diesjährigen Tschelebi-Medienpreis.

Raheb werde ferner geehrt „für seine versöhnungs-stiftenden Dialoge zwischen Christen, Muslimen und Juden. Dieses vorbildliche Lebenswerk ist weltweit beachtet und geschätzt – im Orient wie auch in Europa, in den USA wie auch in China und Japan“, teilte die älteste islamische Einrichtung in Deutschland mit. Raheb hat an der Universität Marburg promoviert. Der Preis wurde am Sonntag in Soest verliehen. Der Pfarrer aus Bethlehem konnte ihn nicht persönlich entgegennehmen, schreibt die unabhängige palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.

Raheb im Sommer: „Israel will keinen Frieden“

Raheb ist der erste christliche Vertreter aus dem Nahen Osten, der den islamischen Medienpreis erhält. Im Juli hatte er in einem „Hirtenwort“ Israel kritisiert. Darin warf er dem jüdischen Staat vor, keinen Frieden zu wollen. Die Regierung wolle durch Militäreinsätze Palästinenser und Libanesen zur Ausreise bewegen. Die Beschuldigung, nicht an Frieden in der Nahostregion interessiert zu sein, erweiterte der palästinensische Pfarrer auf die ganze Welt.

Der Tschelebi-Medienpreis geht zurück auf den Gründer des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland, Mohammed Tschelebi. Es besteht seit 1927. Der Preis wird jährlich an nicht-moslemische Persönlichkeiten verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehört unter anderen Erzbischof Michael Fitzgerald als Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog (2004) – er ist seit 2006 Nuntius des Vatikan in Kairo. Im Jahre 2005 wurde der frühere Landesrabbiner von Westfalen-Lippe, Henry Brandt, ausgezeichnet. Die Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel erhielt die Auszeichnung 2002. Sitz des Instituts ist in Soest.

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