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„Islamische Bewegung“: Verbindung zu iranischem Agenten

HAIFA (inn) – Vor dem Bezirksgericht in Haifa müssen sich mehrere Führer der in Israel tätigen arabischen Organisation „Islamische Bewegung“ wegen Kontakten zu Terrorgruppen verantworten. Vier der fünf Angeklagten sollen Beziehungen zu einem iranischen Agenten haben und die radikal-islamische Hamas unterstützen.

Bei den Angeklagten handelt es sich um Sheik Ra´ad Salah, Nasser Agbariah, Tawfik Mahajana, Mahmoud Mahajana und Saliman Agbariah – den Bürgermeister der arabischen Stadt Umm el Fahm. Letzterem wird allerdings nur die Störung von Gerichtsprozessen und die Verzögerung von Vernehmungen zur Last gelegt.

Wie die Zeitung „Yediot Ahronot“ berichtet, haben Sheik Salah, der Vorsitzende des nördlichen Flügels der „Islamischen Bewegung“, sowie seine „rechte Hand“, Tawfik Mahajana, laut Anklageschrift Kontakte zu Nabil Mahzouma (Abu Ahmad), einem aus Nazareth stammenden israelischen Araber. Angaben des israelischen Inlandsgeheimdienstes „Shabak“ zufolge ist Mahzouma „einer der führenden Mitarbeiter der Iraner im Libanon“. So sei er dafür zuständig, Palästinenser und israelische Araber ausfindig zu machen und zu rekrutieren, die Informationen sammeln und bei Attentaten gegen Israelis helfen sollen.

Mahzouma war 1969 in Israel wegen terroristischer Aktivitäten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. 1985 wurde er allerdings im Rahmen eines israelisch-libanesischen Abkommens zusammen mit Hunderten von Häftlingen freigelassen und in den Libanon ausgewiesen.

Ein weiterer Punkt der Anklageschrift sind die Beziehungen der vier Angeklagten zu mehreren Organisationen, die im Ausland tätig sind und mit der radikal-islamischen Hamas in Verbindung gebracht werden. Dazu gehört der „Al-Aksa-Verein“, dessen Zentrum sich in Aachen befindet. Weitere Zweigstellen gibt es in Belgien, den Niederlanden und Dänemark. Im vergangenen August hatte die Bundesregierung die „Wohltätigkeitsorganisation“ verboten. Laut Anklageschrift ist der „Al-Aksa-Verein“ eine Teilgruppe der Hamas.

Zudem sollen die israelischen Araber Kontakte zu der Organisation „Interpal“ mit Hauptsitz in London und der nach Ausbruch der „Intifada“ gegründeten „Koalition der Gerechtigkeit“ haben. Dabei sei es jeweils um die Beschaffung von Geldern für die Aktivitäten der Hamas in den palästinensischen Autonomiegebieten gegangen. Insgesamt erhielt die „Islamische Bewegung“ von den drei Organisationen umgerechnet rund sechs Millionen Euro.

Mit diesem Geld haben die Tatverdächtigen laut Anklageschrift Hamas-Aktivisten unterstützt, die in Israel inhaftiert sind. Diese seien befähigt worden, ihre terroristische Aktivität auch im Gefängnis fortzusetzen. Weil die Angeklagten falsche Angaben über die Herkunft des Geldes gemacht haben, müssen sie sich außerdem wegen des Vorwurfs der Geldwäsche verantworten.

Aufnahmen von abgehörten Telefongesprächen, Dokumente und Kontoauszüge dienen der Staatsanwaltschaft als Beweismaterial. Zudem stehen der Anklage 67 Zeugen zur Verfügung. Am Dienstag stellte die Staatsanwaltschaft den Antrag, die Haftzeit der Tatverdächtigen bis zum Ende des Prozesses zu verlängern, da diese eine Gefahr für die Sicherheit des Israel darstellten. Hunderte Verwandte und Unterstützer der Angeklagten demonstrierten unterdessen vor dem Gerichtsgebäude.

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