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Irische Bischöfe stellen Beziehungen zu Israel infrage

DUBLIN (inn) – Eine Gruppe von römisch-katholischen Bischöfen in Irland hat die wirtschaftlichen Verbindungen mit Israel infrage gestellt. Der Gazastreifen sei für Palästinenser kaum mehr als ein „großes Gefängnis“.

Dazu ergänzte Raymond Field, Weihbischof von Dublin, am Dienstag: „Wo der Beweis für einen systematischen Missbrauch der Menschrechte im großen Stil vorliegt, wie das in den besetzten Gebieten der Fall ist, muss man fragen, inwieweit die Erhaltung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen mit Israel angemessen ist.“

Field, der außerdem Vorsitzender des Komitees für Gerechtigkeit und soziale Angelegenheiten (ICJSA) ist, berät die Kirchenoberhäupter in sozialen Belangen. Er beschreibt die beschränkten Reisebestimmungen für Palästinenser im Gazastreifen als eine „Ungerechtigkeit“.

Die ICJSA stellte auch die Art und Weise infrage, wie die Europäische Union mit ihren Verträgen zu Israel umgehe. „Wir fordern ein Ende der Beschränkung der Zusammenführung von Familien und des beschämenden Umgangs mit den Menschen an den Kontrollstellen“, so Field in einer Mitteilung der ICJSA an den irischen Außenminister Dermot Ahern.

Die Zusammenführung der Familien beruht auf einem Beschluss des israelischen Kabinetts von 2005. Danach wurde einem Gesetz zugestimmt, welches die Ausweisung von ausländischen Ehepartnern vorschrieb. Viele Tausend Palästinenser waren von diesem Beschluss betroffen, die sich illegal in Israel aufhielten.

„Wie sehr wir auch die Zusammenarbeit der EU und ihren Nachbarstaaten begrüßen, solche Zusammenarbeit sollte nicht auf Kosten großer Teile der dort lebenden Bevölkerung gehen, in diesem Fall der Palästinenser“, kritisierte Field.

Seit langem unterstützt Irland die Palästinenser. Federführend sind hier Parteien mit nationalistischem Hintergrund, wie der „Sinn Fein“. Der Kampf, den Irland mit Großbritannien geführt habe, werde mit dem der Palästinenser um ihren eigenen Staat verglichen, heißt es laut der Tageszeitung „Ha´aretz“.

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