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Iranisches Fernsehen ruft Kinder zu Selbstmordattentaten auf

TEHERAN (inn) – Im iranischen Staatsfernsehen ist Ende Oktober ein Zeichentrickfilm ausgestrahlt worden, der Kinder zu Selbstmordattentaten gegen Israel aufruft. Möglicherweise steht diese gezielte Propaganda mit dem neuen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad in Zusammenhang, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“.

Die Handlung des zehnminütigen Films spielt sich auf israelischem Gebiet ab. Sie zeigt eine arabische Familie, die von israelischen Soldaten fast ausgelöscht wird. Ein Junge wird ermordet, die Mutter brutal zusammengeschlagen und der alte Vater niedergeschossen. Nur zwei Kinder der Familie überleben. Der 15-jährige Abd schwört, „Rache zu nehmen“ an den „blutrünstigen Zionisten“. Karim, ein Cousin, steht ihm bei und weist den mit Hass erfüllten Abd auf eine Widerstandsgruppe hin. Die Jungen beschließen, dieser Gruppe beizutreten: „Wir müssen um jeden Preis unser Volk vor den barbarischen zionistischen Mördern schützen.“ Er „werde das Blut seiner Familie rächen“, selbst wenn er „dabei sterbe“,

Die Widerstandskämpfer lehnen die Kinder zunächst ab, weil sie keine Erfahrung im Umgang mit Waffen haben. Doch als die Jungen vorschlagen, zumindest Handgranaten auf israelische Militärkolonnen zu werfen, werden sie aufgenommen. Abd sprengt sich schließlich selbst in die Luft, als er auf einen israelischen Lastwagen aufspringt. Dabei ruft er laut: „Allah ist größer.“ Es handelte sich ausgerechnet um dieselben Soldaten, die Abds Familie niedermetzelten. Auch alle Widerstandskämpfer kommen bei dem Attentat ums Leben. Am Ende ist ein Junge zu sehen, der sich auch dem Widerstand verschrieben hat und ihn fortführen wird.

Neu an diesen pädagogischen Maßnahmen sei die gezielte Propaganda im staatlichen Rahmen, schreibt „Die Welt“. Dass Kinder nun auch im Staatsfernsehen manipuliert werden, könne etwa mit dem Staatschef Mahmud Ahmedinedschad zu tun haben, der das „Märtyrertum“ glorifiziere.

„Kunst des Märtyrertums“

Offenbar nutzt der iranische Präsident gern die Medien, insbesondere das Fernsehen, um zu Selbstmordattentaten aufzurufen. Beispielsweise sagte er am 25. Juli auf dem iranischen Ersten Kanal aus, dass der Islam die Welt erobern werde. „Märtyrertum“, so Ahmedinedschad, sei eine Kunst. „Wir wollen Kunst, die offensiv ist. Gibt es eine Kunst, die schöner ist, göttlicher und ewiger als die Kunst des Märtyrertums? Eine Nation mit Märtyrertum kennt keine Gefangenschaft. Wer dieses Prinzip aushöhlt, der gefährdet die Grundlagen unserer Unabhängigkeit und unserer nationalen Sicherheit.“

In der arabischen Zeitung „A-Schark Al-Awsat“ (London) suchte beispielsweise Ajatollah Mohammad Misbah Jasdi, ein geistlicher Führer Ahmedinedschads, nach freiwilligen Selbstmordattentätern für die Terrorvereinigung „Seitun“. Ein Verbündeter des iranischen Staatschefs hatte diese Organisation gegründet.

Im Iran waren nach Angaben des Fernsehsenders „Al-Arabija“ im Juli rund 40.000 freiwillige Selbstmordattentäter vermerkt, darunter auch Frauen und Kinder.

Vor zwei Wochen hatte der iranische Präsident Ahmedinedschad öffentlich dazu aufgerufen, „Israel von der Landkarte auszulöschen“.

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