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Iranischer „Mossad-Agent“ im Fernsehinterview

TEHERAN (inn) - Ein angeblicher Mossad-Agent hat im iranischen Fernsehen geschildert, inwieweit er an der Ermordung des Atomphysikers Massud Ali-Mohammadi beteiligt gewesen sei. Der Auslandsgeheimdienst habe ihn in Israel trainiert, sagte der Iraner in dem Interview.

Das Gespräch wurde am Montagabend vom staatlichen Sender „Press TV“ ausgestrahlt. Zuvor hatte der iranische Geheimdienst bekanntgegeben, er habe eine Mossad-Zelle ausgehoben, die für das Attentat auf den Forscher verantwortlich sei. Die Identität des angeblichen Agenten wurde nicht enthüllt.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sprach der Iraner vor der Kamera von seinen Treffen mit Geheimdienstvertretern in Israel: „Ich habe zwei Männer getroffen – zwei israelische Beamte, die perfekt Hebräisch konnten. Wir kamen am Flughafen in Tel Aviv an, und bei der Passkontrolle wurde mir eine Frage gestellt. Da ich kein Hebräisch konnte, wurde der Beamte misstrauisch. In diesem Augenblick kam die Person, die für mich verantwortlich war, zeigte ein Ticket vor, nahm meinen Pass – und wir gingen einen anderen Weg. Wir verließen Tel Aviv auf der Schnellstraße nach Jerusalem und erreichten nach einer halben Stunde das Mossad-Hauptquartier, das sich an der Hauptstraße zwischen Tel Aviv und Jerusalem befindet.“

Das Gebäude, in dem er das Hauptquartier vermutete, sei von einer drei bis vier Kilometer langen Mauer umgeben und durch einen Elektrozaun geschützt. Dort hätten ihn israelische Agenten im Observieren trainiert. Auch hätten sie ihm beigebracht, wie man eine Bombe unter einem Auto anbringt. Den Gebrauch einer Motorradbombe habe er ebenfalls gelernt. „Im Hauptquartier bei Tel Aviv wurde ich trainiert und erhielt genaue Einzelinformationen über Dr. Ali-Mohammadi und die Umgebung seines Wohnhauses, damit ich völlig vertraut würde mit dem Gelände und den operationellen Bedingungen des Attentats.“

Der Atomphysiker der Universität Teheran war vor einem Jahr ums Leben gekommen, als ein Sprengsatz unter seinem Motorrad explodierte. Eine iranische Gruppe namens „Front für die Befreiung des Iran“ übernahm die Verantwortung für das Attentat. Dennoch beschuldigte die iranische Führung die USA, Israel und „deren Agenten“. Die Tageszeitung „Ha´aretz“ vermutet, dass der Iran durch die Veröffentlichung den Eindruck erwecken wolle, bei der Aufklärung des Mordes einen Erfolg vorweisen zu können.

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