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Iranischer Judoka wird nicht bestraft – Gedenkfeier für Opfer von 1972

ATHEN (inn) – Der iranische Judoka Arasch Miresmaeili erhält für seinen Boykott gegen einen israelischen Athleten keine Bestrafung. Das hat der Weltjudoverband (IJF) jetzt beschlossen.

Der Iraner war absichtlich mit Übergewicht beim Wiegen erschienen, um in der ersten Runde seines olympischen Turniers nicht gegen den Israeli Ehud Vaks antreten zu müssen. Von der Regierung in Teheran erhielt der Medaillenanwärter für seinen Verzicht auf den Wettbewerb viel Lob – und das Preisgeld, das ihm für den Fall eines Sieges zugesagt worden war. Miresmaeili wollte mit seiner Aktion seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausdrücken.

Unterdessen fand am Donnerstagabend in Athen eine Gedenkfeier für die Opfer des Terrorattentates vom 5. September 1972 statt. Während der Olympischen Spiele in München hatten bewaffnete Palästinenser elf israelische Athleten als Geiseln genommen und schließlich erschossen. Sie wollten Häftlinge freipressen.

An der Zeremonie nahmen neben Mitgliedern der israelischen Delegation der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Jaques Rogge sowie sein Vorgänger Juan Antonio Samaranch teil. Auch Israels Erziehungsministerin Limor Livnat und Angehörige der Opfer waren dabei. Rogge sagte in seiner Ansprache: „Ich war damals ein Teil der Olympiade, die in die dunklen Blätter der Geschichte eingehen sollte. Es war ein Tag, der das Gesicht der olympischen Bewegung verändert hat. Seit diesem Tag sind Sport und Sicherheit miteinander verbunden. Ich bin überzeugt, dass heutzutage wahrer Sport eine Möglichkeit zum Dialog zwischen verschiedenen Menschen darstellt.“

Der israelische Judoka Arik Se´evi, der kurz vor der Gedenkfeier die Bronzemedaille gewonnen hatte, stellte fest: „Terror ist nicht nur Israels Problem. Es wird immer Terrorakte geben, aber ich denke, es ist wichtig, dass der Sport heute sauber sein sollte.“

Der Rabbiner von Athen sprach das jüdische Totengebet „Kaddisch“.

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