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Iranisch-deutscher Fußballer verweigert Einsatz in Israel

WOLFSBURG (inn) - Der iranisch-stämmige deutsche Fußballer Ashkan Dejagah hat seine Teilnahme an einem Juniorenländerspiel in Israel abgesagt. Als Anlass nannte der Wolfsburger Bundesliga-Profi "politische Gründe".

Dejagahs Eltern sind Iraner, der 21-Jährige hat einen deutschen Pass. Laut der „Bild“-Zeitung beschäftigt sich der U21-Spieler, der in Teheran geboren wurde, mit einem Wechsel in die Nationalmannschaft seines Ursprungslandes: „Ich habe schon Anfragen vom iranischen Verband.“

Die Absage des Israelspiels ist mit der sportlichen Leitung abgesprochen. Der Sportdirektor des Deutschen Fußballbundes (DFB), Matthias Sammer, sagte: „Er hat Trainer Dieter Eilts den Wunsch mitgeteilt. Wir haben darüber gesprochen und werden es akzeptieren.“ DFB-Chef Theo Zwanziger meinte hingegen: „Ich würde das bedauern. Wenn wir anfangen, nach politischen Dingen aufzuteilen, wäre der Sport der große Verlierer.“ Das U21-Länderspiel ist für den kommenden Freitag in Tel Aviv angesetzt.

CDU-Politiker: „Mitwirken in Nationalteam nicht möglich“

Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Friedbert Pflüger, äußerte scharfe Kritik am Vorgehen der sportlichen Leitung: „Das ist unmöglich und völlig inakzeptabel. Sonst fängt jeder an, sich auszusuchen, gegen wen er nicht spielen will. Wir dürfen den Sport nicht politisieren.“

Auch Sicherheitsbedenken Dejagahs für sich und seine iranische Familie lässt Pflüger nicht gelten. Als deutscher Staatsbürger werde der Fußballspieler in Israel alle Sicherheitsvorkehrungen erleben, die angebracht seien. Der Jugendkoordinator des israelischen Verbandes bestätigte dies: „Wir würden ihm einen freundlichen Empfang bereiten. Wir können zwischen Sport und Politik trennen.“

Pflüger fügte hinzu: „Wenn er politische Vorbehalte hat, darf er nicht für eine deutsche Nationalmannschaft spielen.“

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