BEIRUT (inn) – Der Iran hat die radikal-islamische Terror-Organisation Hisbollah mit einer großen Anzahl von Kurzstreckenraketen unterstützt. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, können die im Südlibanon stationierten Raketen auch Israel erreichen.
Wie der stellvertretende israelische Botschafter in Washington, Jeremy Issacharoff, am Donnerstag auf einer Konferenz sagte, haben die mehr als 10.000 Raketen eine Reichweite von etwa 110 Kilometern. Dies könne für Israel zu einer „schweren Bedrohung“ werden. Einige der Waffen wurden von Syrien bereitgestellt.
Neben der Hisbollah, einer libanesischen Terror-Organisation, unterstütze der Iran zudem palästinensische Terrorgruppen, sagte der Diplomat.
Nach seinen Angaben nimmt Israel den jüngsten Aufruf des iranischen Premierministers Mahmud Ahmadinedschad ernst, „Israel von der Landkarte zu tilgen“.
Der Iran hatte mit der Wiederaufnahme der Uran-Anreicherung das Misstrauen und den Unwillen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und der internationalen Staatengemeinschaft auf sich gezogen. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Adam Ereli, sagte, dies sei „ein unerwünschter Schritt“, den Israel mit „Besorgnis“ sehe.
Im August hatte der Iran die Verhandlungen mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien abgebrochen. Dabei war dem Iran politische und wirtschaftliche Hilfe zugesagt worden, wenn das Land im Gegenzug sein Atomprogramm beendet. In der kommenden Woche will die IAEA darüber entscheiden, wie mit dem Iran weiter zu verfahren ist und ob das Land gegen die Auflagen der Atombehörde verstoßen hat.
Brad Sherman, ein Beauftragter der IAEA aus Kalifornien, plädierte auf der Tagung dafür, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf das Land auszuüben. Beispielsweise wolle er iranische Importe in die USA verbieten lassen. Sein Hauptziel sei es, das iranische Nuklearprogramm zu stoppen. Ein wirtschaftlicher Druck werde die iranische Regierung unterhöhlen, so Sherman. Allerdings bezweifle er, dass der UN-Sicherheitsrat politische oder wirtschaftliche Sanktionen gegen den Iran verhänge, falls das Land sein Nuklearprogramm fortführt. Denn China beispielsweise würde bei einer solchen Resolution Einspruch erheben, um seine Öl-Interessen im Iran zu schützen.
Der Iran besteht darauf, mit seinem Nuklearprogramm nur friedliche Ziele zu verfolgen.