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Iran: „Israel muss mit Drohungen aufhören“

NEW YORK (inn) - Der Iran hat den UN-Sicherheitsrat am Mittwoch zu einer Verurteilung Israels aufgefordert. Es müsse unverzüglich aufhören, mit einer militärischen Reaktion auf das iranische Atomprogramm zu drohen, schrieb UN-Botschafter Muhammad Khazee in einem Brief an das Gremium.

Der Iraner bezog sich auf eine Warnung des israelischen Premiers Ehud Olmert vom 14. Januar. An dem Tag hatte der Israeli gesagt, dass alle Möglichkeiten offen stünden, wenn es darum gehe, den Iran an der Herstellung von Nuklearwaffen zu hindern.

Einem Bericht der „Jerusalem Post“ zufolge bestand Khazee in dem Schreiben darauf, dass das iranische Atomprogramm friedlich sei. Er bezeichnete die israelischen Drohungen als „inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen“. Es handele sich um einen „ungeheuerlichen Verstoß“ gegen das internationale Gesetz und die UN-Charta. Diese fordert die Länder auf, „die Drohung oder den Einsatz von Gewalt gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit irgendeines Staates“ zu unterlassen.

Nach Ahmadinedschads Tiraden: Israelischer Botschafter trifft Ban

Unterdessen kam der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dan Gillerman, am Mittwoch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zusammen. Er hatte das Treffen kurzfristig beantragt, nachdem der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad erneut Israel verunglimpft hatte.

„Die Weltmächte haben diese schmutzige Mikrobe, das zionistische Regime, gegründet“, so Ahmadinedschad am Mittwoch vor Anhängern im Süden seines Landes. „Es keilt gegen die Nationen in der Region aus wie ein wildes Tier.“ Israel „benutzt jeden Tag Terror als Drohung, und danach ist es froh und glücklich“. Damit bezog sich der Präsident auf den Mord an Hisbollah-Kommandeur Imad Mughnija in Syrien, für den er die Israelis verantwortlich macht. Bereits früher hatte er den Holocaust geleugnet und gefordert, den jüdischen Staat von der Landkarte zu tilgen.

Ban erklärte spontan sein Einverständnis für das Gespräch mit Gillerman, das etwa eine Stunde dauerte. Er nannte Ahmadinedschads Äußerungen „inakzeptabel und unverzeihlich“. Der Israeli forderte eine schnelle und wirkungsvolle Resolution, um den Iran von seinen nuklearen Bestrebungen abzuhalten.

„Hisbollah erhält weiter Waffen“

Zudem bekundete Gillerman seine Besorgnis über die Lage im Südlibanon, wo der Zufluss von Waffen an die Hisbollah fortdauere. Auch würden die entführten Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev weiter festgehalten, ohne dass es ein Lebenszeichen von ihnen gebe. Sie befinden sich seit Juli 2006 in den Händen der Hisbollah-Miliz.

Der israelische Botschafter sprach auch den unaufhörlichen palästinensischen Beschuss von Sderot und Umgebung sowie die „Angst und Bedrängnis der Menschen“ an. Ban zeigte sich besorgt über die humanitäre Lage im Gazastreifen. Gillerman entgegnete, man müsse unterscheiden zwischen einem Land, das sich selbst verteidige und palästinensischen Angriffen auf Zivilisten.

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