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Irakisches Baby in israelischem Krankenhaus

HOLON (inn) – Ein neugeborenes Baby aus dem Irak ist am Dienstag zur Behandlung in der israelischen Stadt Holon südlich von Tel Aviv eingetroffen. Die eine Woche alte Bajan Dschassem hat einen erblich bedingten Herzfehler.

Ein amerikanischer Arzt, der mit den US-Streitkräften im Irak ist, hatte den Fehler einen Tag nach Bajans Geburt in einem Krankenhaus nahe der Stadt Kirkuk im Norden des Golfstaates entdeckt. Der Amerikaner Jonathan Miles wurde darüber informiert und nahm Kontakt zur israelischen Organisation „Save a Child’s Heart“ („Rettet das Herz eines Kindes“) mit Sitz in Holon auf.

„Dies ist ein Notfall“, erklärte Miles. „Diese Operation ist bisher an keinem Kind im Irak durchgeführt worden.“ Der Grund: arabische Ärzte in dem Land seien dafür nicht ausgebildet. Akiva Tamir, der Leiter der Kinderkardiologie am Wolfson Medical Center in Holon, instruierte einen Arzt in Bagdad über einen kleinen Eingriff, der Bajans Zustand stabilisieren sollte.

Die Eltern und Miles flogen anschließend mit dem Baby in die jordanische Hauptstadt Amman und setzten ihre Reise nach Israel in einem Auto fort. Miles dient den Ärzten und den Eltern als Dolmetscher.

Der genaue Termin für die Operation steht noch nicht fest. Sie sollte allerdings in den ersten beiden Lebenswochen stattfinden. Nach Tamirs Angaben sind die Arterien, die zu Bajans Herzen führen, verdreht. „Ich hoffe, daß die Behandlung erfolgreich sein wird und dieses kleine Mädchen als Brücke zwischen den beiden Völkern dienen kann“, sagte der Direktor des israelischen Krankenhauses, Mosche Maschiah. Er war 1951 aus dem Irak nach Israel eingewandert.

„Save a Child’s Heart“ wurde 1995 gegründet. Einen großen Teil seiner finanziellen Unterstützung erhält das israelische Werk durch Spenden aus Israel, Deutschland, den USA und Kanada. Bisher konnten durch die Organisation fast 1.000 Kinder medizinisch behandelt werden, darunter mehr als 300 Palästinenser und mehrere Jordanier.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP berichtet, wäre die Reise der kleinen Patientin vor der amerikanischen Invasion im Irak und dem Sturz des Diktators Saddam Hussein undenkbar gewesen. Der irakische Führer war für seinen Haß auf Israel bekannt. Im Golfkrieg von 1991 hatten die Iraker 39 Scud-Raketen auf Israel abgefeuert; zwei weitere landeten auf palästinensischem Gebiet. Nach der israelischen Staatsgründung im Mai 1948 waren irakische Soldaten im Unabhängigkeitskrieg am Kampf gegen Israel beteiligt.

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