RAMALLAH (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben südlich der Autonomiestadt Ramallah im Westjordanland ein Mitglied einer Splittergruppe der irischen Untergrundorganisation IRA verhaftet. Der Mann wollte offenbar Palästinenser in der Herstellung von Bomben unterrichten.
Britischen Angaben zufolge handele es sich bei dem Festgenommenen um John Morgan. Dieser gehöre der „Real IRA“ an, einer Gruppe, die sich 1997 von der IRA abgespalten hat. Der Mann sei den britischen Behörden seit Jahren als Terrorist bekannt gewesen, vor drei Jahren hätten sie jedoch seine Spur verloren. Vor kurzem hätten die Behörden allerdings Hinweise darauf erhalten, daß sich der Terrorist möglicherweise in Israel oder den Palästinensergebieten aufhalte.
Israel wurde darüber informiert und leitete eine großangelegte Suche ein. In den Autonomiegebieten wurden zahlreiche Straßensperren errichtet. Am Samstag verhafteten israelische Grenzpolizisten Morgan an einem dieser Kontrollpunkte nahe Ramallah.
Israelischen Angaben zufolge war Morgan vermutlich vor drei Wochen mit einem britischen Paß als Tourist nach Israel eingereist.
Unterdessen prüfen britische und israelische Behörden, ob möglicherweise die beiden Palästinenser in den Fall verwickelt sind, die nach der Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem vor mehr als einem Jahr in die irische Hauptstadt Dublin ausgewiesen worden waren. Irischen Angaben zufolge werde untersucht, ob die Palästinenser Kontakt zur „Real IRA“ aufgenommen haben, um eine Zusammenarbeit mit palästinensischen Terrorgruppen aufzubauen.
Die beiden palästinensischen Terroristen würden zwar ständig überwacht, sie dürften sich jedoch in Irland frei bewegen. Wohnung und wöchentlich 118 Euro werden ihnen von der irischen Regierung bezahlt.
