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Interne Versöhnung für Palästinenser wichtiger als Frieden mit Israel

RAMALLAH (inn) - Ein Drittel der Palästinenser hält keine der beiden aktuellen Regierungen für legitim. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des norwegischen Meinungsforschungsinstitutes Fafo.

Dass die Notregierung von Salam Fajjad in Ramallah rechtmäßig ist, meinen 37 Prozent der Teilnehmer. 28 Prozent sagten, die Regierung des abgesetzten Premiers Ismail Hanije in Gaza sei legitim. Die restlichen 35 Prozent denken, dass beide Regierungen keine rechtliche Grundlage haben. Die Bewohner des Gazastreifens sind beiden Kabinetten gegenüber wohlwollender eingestellt als die Palästinenser im Westjordanland.

Grundsätzlich messen die Befragten einer innerpalästinensischen Versöhnung mehr Bedeutung zu als einem Friedensschluss mit Israel. 85 Prozent wünschen sich Verhandlungen zwischen Hamas und Fatah. Unter den Hamas-Wählern liegt der Anteil bei 91 Prozent, unter den Fatah-Wählern bei 73 Prozent. Friedensverhandlungen mit Israel wollen 58 Prozent der Teilnehmer – 20 Prozent weniger als bei der vorigen Fafo-Umfrage im vergangenen Dezember. Bewohner des Gazastreifens und Anhänger der Hamas sind allgemein weniger geneigt, Gespräche mit Israel zu unterstützen.

Vorgezogene Parlamentswahlen befürworten 33 Prozent der Befragten, während 31 Prozent eine Koalitionsregierung vorziehen. Weitere 14 Prozent meinen, die Hamas solle an der Macht bleiben, 6 Prozent denken dasselbe von Fajjads Regierung. Zudem halten 16 Prozent eine Volksbefragung für angemessen.

Wenn jetzt Parlamentswahlen abgehalten würden, bekäme die Fatah 45 Prozent der Wählerstimmen. Damit behält sie ihr Niveau von der Dezember-Umfrage bei. Die Hamas hingegen fällt um 6 Punkte auf 22 Prozent. 14 Prozent der Teilnehmer können sich nicht entscheiden, welche Partei sie unterstützen sollen.

Dass der Gazastreifen und das Westjordanland weiter auseinander driften, befürchten 73 Prozent der befragten Palästinenser. 44 Prozent wollen im Gazastreifen eine islamische Gesetzgebung – von ihnen halten 89 Prozent dies auch im Westjordanland für wünschenswert.

Fafo hatte vom 2. bis 12. Juli 1.953 Erwachsene im Gazastreifen und im Westjordanland befragt. Die Erhebung wurde vom norwegischen Außenministerium finanziert.

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