Die Kläger forderten für Palästinenser gleiche Gehälter und soziale Rechte wie für israelische Arbeiter in einem Industriegebiet im Westjordanland bei Tulkarm. Grundsätzlich ging es darum, dass die israelischen Arbeitgeber und Investoren im „Nitzanei Schalom“-Industriegebiet die rund 100 palästinensischen Beschäftigten gemäß jordanischem Recht löhnen, also ohne soziale Vorzüge, Urlaub und Altersversorgung, während die drei israelischen Beschäftigten alle Vorzüge israelischen Arbeitsrechts genießen.
Das Industriegebiet wurde infolge der Osloer Verträge von 1994 errichtet, um Arbeitsplätze für Palästinenser zu schaffen. Die Fabriken lägen in einem legalen Niemandsland, stellte das Gericht fest. Internationales Recht erwarte von einem Besatzerstaat, für die Bevölkerung in besetzten Gebieten vorher gültiges Recht walten zu lassen, also jordanisches Recht von 1967.
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