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Internationale Umfrage: „Reaktion auf Hisbollah-Angriff unangemessen“

LONDON / ZÜRICH (inn) – Laut einer weltweiten Umfrage halten die meisten Teilnehmer die israelische Reaktion auf den Hisbollah-Überfall für übertrieben. Befragt wurden Menschen in 33 Staaten, darunter Israel und der Libanon.

Dabei äußerten 45 Prozent der Teilnehmer die Ansicht, Israel habe unangemessen auf die Entführung zweier Soldaten und den Tod von acht weiteren reagiert. Angebracht fanden 19 Prozent der Umfrageteilnehmer die Offensive im Libanon, für 14 Prozent war sie zu schwach. In Israel selbst gaben 71 Prozent der Teilnehmer an, die Armee hätte stärker reagieren müssen. In den USA war das Verhältnis von Gegnern und Befürwortern ausgeglichen. Doch in den meisten europäischen und islamischen Staaten sprach eine Mehrheit von einer übertriebenen Reaktion.

Mehr Länder auf Israels Seite

In 16 Ländern standen die Bewohner während des jüngsten Krieges vornehmlich auf der Seite Israels. Mehr Unterstützung für die Hisbollah gab es in 12 Ländern. In den restlichen Staaten zeichnete sich bei dieser Frage keine Mehrheit ab. Insgesamt 36 Prozent der Teilnehmer bekundeten Unterstützung für Israel. Weitere 17 Prozent sind nach eigenen Angaben Anhänger der Hisbollah. Zu keiner der beiden Seiten tendieren 18 Prozent.

Besonders große Zustimmung für die Israelis gab es außerhalb Israels mit 48 Prozent in den USA. Von den deutschen Teilnehmern stellten sich 33 Prozent auf Israels Seite, von den Briten 25 Prozent – dort äußerten 14 Prozent Unterstützung für die Hisbollah. Israelfreundlich waren auch Russland mit 45 Prozent, Indien mit 40 Prozent und Kanada mit 29 Prozent.

Für die Hisbollah sprachen sich tendenziell die Bewohner islamischer Staaten aus. So erhielt sie in Marokko 92 Prozent Zustimmung, in Indonesien 67 Prozent und in Pakistan 56 Prozent. Doch auch europäische Staaten schlossen sich dem an, wie Griechenland mit 55 Prozent und Island mit 24 Prozent.

Dass die Hisbollah die gewaltsamen Auseinandersetzungen initiiert hat, meinen 37 Prozent der Befragten. 32 Prozent sehen hingegen Israel als Auslöser. Von den Israelis nannten hier 89 Prozent die Hisbollah und 10 Prozent Israel. Im Libanon halten 32 Prozent die Hisbollah für den Initiator.

Mehrheit: Hisbollah ist Terrorgruppe

Die Teilnehmer wurden zudem gefragt, ob die Hisbollah ihrer Ansicht nach eine Terrorgruppe sei. Dies bejahten 57 Prozent, während es 18 Prozent verneinten. In den islamischen Staaten denken die meisten Menschen nicht, dass die Hisbollah eine Terrorvereinigung sei. Unter den europäischen Ländern fällt erneut Griechenland aus dem Rahmen: 53 Prozent sehen in der Hisbollah keine Terror-Organisation, 39 Prozent vertreten die gegenteilige Meinung.

Die Marktforschungsunternehmen TNS (London) und GIA (Zürich) hatten in der zweiten und dritten Augustwoche insgesamt 52.000 Menschen aus den 33 Ländern befragt.

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