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Internationale Kritik an jüdischem Bauvorhaben in Ostjerusalem

NEW YORK (inn) - UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat vor einer Vergrößerung der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern in Ostjerusalem gewarnt. Am Sonntag hatte Israel im Stadtviertel Scheich Dscharrah begonnen, das umstrittene "Shepherd Hotel" abzureißen. An seiner Stelle soll ein jüdisches Wohngebiet entstehen.

Der Abriss gefährde die Bemühungen, den Friedensprozess in praktische Bahnen zu lenken, teilte Ban am Montag mit. „Es ist sehr bedauerlich, dass die zunehmende internationale Besorgnis angesichts der illegalen Erweiterung der israelischen Siedlungen keiner wirklichen Antwort gewürdigt wird“, sagte sein Sprecher Martin Nesirky laut einem Bericht der Tageszeitung „Ma´ariv“.

Ägypten und Jordanien warnten vor einem neuen Gewaltausbruch in Ostjerusalem. Die EU schickte ein Dokument an ihre 25 Vertreter in der israelischen Hauptstadt. „Israel fährt fort, die palästinensischen Viertel in Jerusalem zu isolieren“, heißt es darin. „Israel agiert systematisch und illegal, um die palästinensische Präsenz in der Stadt zu erschüttern. Das mindert die Chance auf Frieden zwischen den beiden Völkern.“ US-Außenministerin Hillary Clinton schloss sich der internationalen Kritik am israelischen Vorgehen an.

Der amerikanisch-jüdische Millionär Irving Moskowitz hatte das Areal um das Shepherd Hotel 1985 gekauft. In unmittelbarer Nähe liegen mehrere Regierungsgebäude und das nationale Polizeihauptquartier. Im Sommer 2009 erhielt Moskowitz von der Jerusalemer Stadtverwaltung die Baugenehmigung für 20 Appartements und ein dreistöckiges unterirdisches Parkhaus.

Ursprünglich hatte das Anwesen dem Hitlerfreund und ehemaligen Jerusalemer Großmufti Hadsch Amin el-Husseini gehört hat. 1945 bis 1967 diente es als Hotel. In letzter Zeit war es von der israelischen Polizei gemietet. Die Gegend um Sheich Dscharrah hat auch strategische Bedeutung, weil sie den Scopusberg und die Hebräische Universität mit Westjerusalem verbindet.

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