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Inlandsgeheimdienst „Schin Beit“ bloggt

JERUSALEM (inn) - Israels Inlandsgeheimdienst "Schin Beit" hat am Sonntag einen Weblog gestartet. Mitarbeiter der Behörde erzählen über sich und ihr Leben. Das Projekt gehört zum Versuch des "Schin Beit", mehr Personen mit Bezug zur High Tech für sich zu interessieren. Offenbar gelingt das aber nur mit mäßigem Erfolg.

Der neue Blog mit dem Namen „Shin Beit Tech“ ist Teil einer Image-Kampagne, die der „Schin Beit „im Jahr 2006 startete. Die Organisation wollte etwas gegen das Image der verschlossenen Behörde tun, weil viele mögliche Angestellte des Technik-Bereichs lieber in der freie Wirtschaft arbeiten wollten. Eine Werbekampagne sollte neue Mitarbeiter werben. Das Weblog ist der neueste Teil dieser Kampagne, bei der der Geheimdienst wie eine normale High Tech-Firma auftritt.

Der „Schin Beit“ ist wichtiger Teil der israelischen Regierung im Kampf gegen den palästinensischen Terrorismus. Die Blogger berichten auf Hebräisch über ihren Alltag als Angestellter des israelischen Inlandsgeheimdienstes.

Aura des Geheimnisvollen

„Ziemlich langweilig“, urteilte die „Jerusalem Post“. Die Mitarbeiter, die sich selbst nur mit dem Buchstaben ihres Vornamens nennen, schreiben über ihr Gehalt und wann sie von der Arbeit nach Hause gehen. „Um Patriotismus und Abenteuer geht es sehr selten“, schreibt die Zeitung. Fotos der Autoren gibt es nicht zu sehen, sie werden lediglich durch Silhouetten dargestellt.

Ein Blogger, der sich „Y“ nennt und 34 Jahre alt ist, schreibt, dass er normalerweise gegen halb sieben nach Hause kommt und dass sein Gehalt eher durchschnittlich sei. „Es gibt Dinge, die darf ich nicht einmal meinem Ehemann sagen“, schreibt „H“. „Aber ohnehin sprechen wir zu Hause nicht gerne über unsere Arbeit.“ „H“ schreibt, dass nur die engsten Familienangehörigen wissen, dass sie beim israelischen Geheimdienst arbeitet. Den Job habe sie angenommen, weil ihr alter langweilig geworden sei und sie nun mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen könne.

Eine Leserin namens Brandy kommentiert, dass sie etwas enttäuscht von dem sei, was sie im Blog lese. „Vielleicht habe ich ja zu viele James Bond-Filme gesehen, aber bei Euch klingt alles grau und wenig reizvoll.“

Ein Programmierer schreibt in dem Blog über sich, er habe auf eine Anzeige des „Schin Beit“ reagiert, weil es ihn gereizt habe, Terroristen über das Internet zu bekämpfen, wie es beispielsweise aus der amerikanischen Fernsehserie „24“ bekannt sei. Sein Blog-Eintrag gibt allerdings zu Verstehen, dass das wahre Leben im Geheimdienst weniger aufregend sei. „Schade, ich habe leider keine Sirene für mein Auto bekommen, und ich muss wie jeder andere im Stau warten.“ Er fügt hinzu: „Dieser Beitrag wird sich in zehn Sekunden selbst zerstören.“

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