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Inhaftierter PLO-Finanzchef Shubaki: „Arafat hat mich im Stich gelassen“

JERICHO (inn) – Der seit Mai in Jericho inhaftierte PLO-Finanzchef Fuad Shubaki fühlt sich unschuldig und von Yasser Arafat im Stich gelassen. Der PLO-Chef habe ihn nicht, wie versprochen, freigelassen, sagte Shubaki in einem Exklusiv-Interview mit der „Jerusalem Post“.

Der 60jährige General war im Mai aus der belagerten Mukata´a von Ramallah in ein Gefängnis nach Jericho gebracht worden – zusammen mit dem Anführer der PFLP, Ahmed Sa´adat sowie den Mördern des israelischen Tourismusministers Rehavam Ze´evi. Dort werden die Palästinenser von britischen und amerikanischen Wächtern beaufsichtigt. Im Gegenzug hatte Israel den Krippenplatz in Bethlehem geräumt und so einen Abzug palästinensischer Besetzer aus der Geburtskirche möglich gemacht.

Israel wirft Shubaki vor, er sei der Hintermann der sogenannten Karine A-Affäre. Auf dem gleichnamigen Schiff hatten Palästinenser im Januar versucht, schwere Waffen sowie Gewehre und Sprengstoff aus dem Iran in die Autonomiegebiete zu bringen. Israelische Soldaten hatten die Karine A im Roten Meer aufgebracht und zum israelischen Hafen Eilat gebracht.

Shubaki bezeichnete sich gegenüber der „Jerusalem Post“ als „unschuldig“. Er habe mit dem Waffenschmuggel nichts zu tun. Ferner gebe es keine Anklage gegen ihn. Offenbar habe ihn sein früherer enger Vertrauter Yasser Arafat aus politischen Gründen geopfert. Er habe eingewilligt, nach Jericho zu gehen. Doch sei ihm zu keinem Zeitpunkt gesagt worden, daß er ins Gefängnis müsse. Im Gegenteil: Arafat habe ihm versichert, er können bald zurückkehren.

Deshalb überlege er rechtliche Schritte, sagte Shubaki ferner. „Dieses Gefängnis ist keine palästinensische Haftanstalt. Hier gibt es 20 britische und amerikanische Wächter, die eng mit Israel zusammenarbeiten“, sagte er. Die internationalen Aufseher durchsuchten jeden Besucher – auch Offizielle der Palästinensischen Autonomiebehörde. Außerdem stellten sie „zu viele Fragen“.

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