RAMALLAH (inn) – Europäische und amerikanische Diplomaten sollen für Palästinenserführer Yasser Arafat einen Brief an das US-Außenministerium entworfen haben, in dem er Aufklärung der Waffenschmuggel-Affäre verspricht.
Das berichtet die „Jerusalem Post“ unter Berufung auf Diplomatenkreise. Demnach haben der Sondergesandte der Europäischen Union, Miguel Moratinos, und ein US-Konsul Arafat beim Abfassen des Schreibens geholfen, um dessen Image wieder aufzupolieren.
Arafat verspricht in dem an US-Außenminister Colin Powell gerichteten Brief eine rückhaltlose Aufklärung der Affäre um das von Israels Armee im Roten Meer aufgebrachte Schmuggelschiff „Karine A“. Ferner versichert der Palästinenserführer, er lehne eine Waffenbrüderschaft seiner Milizen mit der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon ab.
Außerdem habe Arafat die Unterstützung einer amerikanischen PR-Agentur, die von einem ehemaligen Diplomaten geleitet werde, schreibt die „Post“. Während amerikanische Regierungsstellen eine Beteiligung an dem „Brief-Skandal“ bestreiten, bestätigte eine ungenannte Quelle Moratinos Mitwirkung.
Der Informant sagte: „Dies ist ein verzweifelter Versuch, eine Lobby für Arafat wieder aufzubauen. Aber niemand kann ihn vor sich selbst beschützen. Sie können ihm schöne Briefe in gutem Englisch aufsetzen – aber auch der allerbeste Brief kann nicht den wahren Arafat verdecken, der eine Million Märtyrer nach Jerusalem ruft.“